Einbruch: Polizei geht in Brennpunkte
In der Aktionswoche zum Einbruchsschutz informieren Beamte vor Ort über Gefahren und Absicherung.
Düsseldorf. Vor zwei Wochen ist im Haus von Annemarie und Günter Masfeld eingebrochen worden. Jetzt macht sich das Ehepaar Sorgen. „Da gibt es doch so etwas Schutzmäßiges“, sagt die 78-Jährige. „Einen Querriegel“, ergänzt ihr Mann.
Hauptkommissar Klaus Brüggemann vom Bezirksdienst in Eller empfiehlt den beiden, doch mal in der Beratungsstelle der Polizei an der Luisenstraße vorbeizuschauen. Das finden die Masfelds gut. Dort können sie sämtliche technische Sicherungsmaßnahmen selbst ausprobieren — und sich dann mit ihren Nachbarn zusammentun, um gleich alle Wohnungen im Haus absichern zu lassen.
Zwei Stunden lang stehen Brüggemann und Volker Hülsmann vom Kommissariat Kriminalitätsprävention am Mittwoch auf dem Gertrudisplatz in Eller, verteilen Flyer zum Thema Einbruchsschutz und beantworten die vielen Fragen der Menschen. „Wir hatten in Eller einiges an Einbrüchen“, erklärt Brüggemann.
Erst am Montag tauchte der Stadtteil im Lagebild auf, das in der laufenden Aktionswoche gegen Einbrüche täglich vom Präsidium veröffentlicht wird: ein Einbruch an der Karl-Geusen-Straße. Deshalb klären die beiden Polizisten an diesem Tag vor Ort über Risiken und mögliche Vorbeugung auf.
Auffällig ist, dass gezielt vor allem ältere Menschen zu dem Infostand kommen. „Das Bewusstsein für die Gefahr wächst mit dem Alter — und auch mit den Werten, die man besitzt“, sagt Kriminalhauptkommissar Hülsmann. „Junge Leute denken oft: ,Bei mir ist ja eh nichts zu holen.’ Aber das weiß der Einbrecher ja nicht.“
Bei Rosemarie Vietz war es die Berichterstattung über das Thema, die sie zum Nachdenken gebracht hat, was bei ihr zu Hause eigentlich im Falle des Falles wegkommen könnte — etwa die Bilder ihrer Tante, wertvolle Erbstücke. Vor allem ideell. „Das wäre nie zu ersetzen“, sagt die 53-Jährige und gibt zu: „Erst seit einer Woche schließe ich jetzt auch die Tür zweimal ab, statt sie nur zuzuziehen.“ Und jetzt denkt sie sogar über ein zweites Schloss nach.
Aber selbst bei den ganz Vorsichtigen gibt es immer noch etwas zu verbessern. Das erfährt Dieter Wehrmann am Gertrudisplatz. Der 72-Jährige hat an seinem Haus Metallrollläden installiert, abschließbare Fenstergriffe. Fährt er in den Urlaub, knipst eine Zeitschaltuhr abends das Licht an; Nachbarn leeren seinen Briefkasten, damit es nicht so aussieht, als sei das Haus verlassen.
„Ich weiß nicht, was ich noch tun sollte“, sagt er. Doch Polizist Hülsmann fällt sogleich etwas ein: Zeitschaltuhren etwa, die täglich zu unterschiedlichen Uhrzeiten anspringen, damit ausspähende Einbrecher keinen Verdacht schöpfen. Oder Fake-TV, einen Simulator, der das Flackern eines Fernsehers nachahmt. Mehr Infos über solche Sicherungen: Polizeiliche Beratungsstelle, Luisenstraße 2, Telefon 870 68 68.