Düsseldorf Eine schillernde Show fürs „Fashion-Völkchen“

Rund um die Königsallee wehte der Duft der weiten Mode-Welt. Einen Hollywood-Star gab’s dazu.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Beim Champager-Empfang im Breidenbacher Hof zeigte sich Hotel-Direktor Cyrus Heydarian überzeugt: „Das Beste kommt zum Schluss.“ Innovation sei Tradition in Düsseldorf und überhaupt habe man mehr Einkaufsfläche pro Einwohner als andere Welt-Städte.

Oberbürgermeister Thomas Geisel war während der Mode-Nacht in Köln, er wurde von Gattin Vera stilsicher vertreten in einem schlichten Kleid von Dorothee Schumacher, die einst bei Peek & Cloppenburg gelernt hat und jetzt ihr eigenes Label gleich um die Ecke hat. Auch was Gäste wie Verena Pooth oder Barbara Becker tragen, war Gesprächsstoff für den Small Fashion-Talk.

Vogue Fashion’s night out: Große Modeparty rund um die Kö
36 Bilder

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An den Tagen zuvor war Fashion’s Night Out in Berlin und erstmals in Wien. Vor dem KaDeWe drängelte sich das Fashion-Völkchen, in Wien war man begeistert von der Premiere. Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp resümierte beim Finale am Rhein, bevor sie selbst zum Kö-Bummel aufbrach: „Eine Veranstaltung ist immer so gut wie ihre Gäste.“ Und die sind bekanntlich besonders gut drauf in Düsseldorf, wenn’s um’s Shoppen geht. „Wie machen Sie das nur immer mit dem Wetter?“ wollte Arp wissen. Das macht Düsseldorf nämlich so schnell keiner nach.

Es war auch wirklich ein wunderschöner, lauer Altweibersommer-Abend, der allen zeigte: So schön kann shoppen sein. Wenn fast alle Läden sich offen(herzig) zeigen und Erlebnis-Einkauf Wirklichkeit wird. Nicht alle. Louis Vuitton beispielsweise gönnte sich den Luxus, Gitter runter zu lassen, während nebenan bei Tiffany die türkisfarbenen Tüten knapp wurden. Ebenso wie bald die schillernden Vogue-Bags, deren Reinerlös dem Kinderhospiz Regenbogenland gespendet wird.

Christiane Arp, Vogue-Chefredakteurin

Im Porzellanhaus Franzen, einer der letzten Lokal-Matadore unter den Kö-Anliegern und längst ein Concept-Store mit Programm, hatten die älteren Damen gerne Thomas Rath am Hals. Der agile Mode-Mann hatte eigens für den Abend einen Schal entworfen. Die Düsseldorfer Damenwelt ließ sich gern von ihm ermuntern, am Luxus festzuhalten und auf Qualität zu setzen. Er selbst sieht’s da lockerer, ist längst auf allen Kanälen zu Hause und bedient die Daheimgebliebenen für kleines Geld beim TV-Shopping-Sender QVC.

Die jüngeren Jahrgänge zog es eher zu Sarar, wo ein echter Hollywood-Star zu sehen war: Tom Wlaschiha, bekannt aus der Kult-Serie „Game of Thornes“ und „Crossing Lines.“ Teenies fanden die Comic-Kätzchen im brandneuen Lagerfeld-Shop „süüüß“. Die Preise für solche Weltmarken-Accessoires sind vergleichsweise moderat. Auch Karl der Große unter den Modeschöpfern beherrscht diese Mischkalkulation.

Die größte Schau war allerdings wieder einmal das Fashion-Völkchen an und für sich, ob beim Hot Dog vor Jades oder bei den Modenschauen auf einer Art Zugbrücke bei Breuninger im Kö-Bogen. Immer wieder zum Augenreiben, das Fräulein-Wunder von Düsseldorf. Doch auch Männer machen langsam Fortschritte. Wie jener todschicke Dandy auf Krücken, zufällig (?) in den Farben den Abends: leuchtendes Türkis.

Apropos Dandy: The Fashion-Show must go on. Am Montag, präsentiert Breuninger in der Sansibar des Kö-Bogens seinen Film: „Männer, die Düsseldorf gut aussehen lassen.“ Wieso Männer?