Eingebürgert aus aller Welt: Hurra, wir sind Deutsche

1046 Zuwanderer wurden 2013 Deutsche. Zwölf von ihnen am Freitag im Rathaus.

Düsseldorf. Es ist die magische Formel, die jeder sprechen muss: „Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte.“ Erst dann sind die zugewanderten Menschen aus allen Ländern offiziell Deutsche - mit allen Pflichten, aber auch allen Rechten. Eine von ihnen ist Natalia Fedossenko, Kommunikationschefin im Rathaus. Die geborene Tadschikin wird von ihrem Chef Dirk Elbers persönlich am Freitag im Jan Wellem Saal im Rathaus eingebürgert. Ein anderer ist Yunior Perez Caballero. Dem Kubaner ist mulmig, er ist ein bisschen aufgeregt. „Mein Traum war immer, die Welt zu sehen“, sagt er. Aber in einem kommunistischen Land wie Kuba - keine Chance.

Auf Einladung eines Bekannten darf er schließlich nach Düsseldorf reisen, hier trifft er seine spätere Frau Claudia. Ein Jahr lang halten sie Kontakt, dann wird auf Kuba geheiratet. Caballeros Entschluss steht fest: Er will nach Düsseldorf. Und Deutscher werden. „Auf Kuba durfte ich noch nicht mal sagen, dass ich Fidel Castro nicht mag. Das hätte mir zwanzig Jahre Gefängnis eingebracht.“ Fast schüchtern spricht er den Eid, zwinkert vorher noch einmal seinem Sohn Alejandro zu. Eine Minute später ist er Deutscher. „Am liebsten würde ich herumspringen und rufen: Hurra, ich bin Deutscher“, sagt Caballero nachher. Aber als nun echter Deutscher bewahrt er natürlich die Ruhe und eine gefasste Miene. Gefeiert wird später - mit Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.

„Ich liebe die Stadt und will hier nicht mehr weg“, sagt Sylwia Joanna Rave. Die im polnischen Lublin geborene Opernsängerin ist glücklich. „Endlich bin ich auch offiziell das, an was ich schon so lange angebunden bin.“ Doch vor der Einbürgerung muss sie noch arbeiten. Sie sorgt für den musikalischen Rahmen, singt „Die Könige“ von Peter Cornelius. Begleitet wird sie auf der Violine vom Düsseldorfer Symphoniker Florin Silviu Iliescu. Auch er erhielt am Freitag seine Einbürgerungsurkunde. Und wie die anderen „Neudeutschen“ einen Band mit Gedichten von Heine, denn Düsseldorfer sind sie ja schließlich auch.