Scheibe fiel Mann auf die Nase
68-Jähriger erhält nach Bahn-Unfall Schmerzensgeld.
Düsseldorf. Es gibt Unfälle, die passieren so wahrscheinlich nie wieder. Darum ließ es sich die Rheinbahn wohl auch ohne großen Widerstand 250 Euro kosten, den Streit mit einem 68-jährigen Fahrgast vor dem Zivilgericht zu beenden. Der Mann bekommt Schmerzensgeld, weil ihm während der Fahrt eine Scheibe auf die Nase gefallen ist.
Und das kam so: Um 11.45 Uhr stieg der Mann am 12. Januar an der Haltestelle Jacobistraße in die Straßenbahnlinie 707. Kurz danach klopfte der 68-Jährige an die Trennscheibe zur Fahrer-Kabine, denn er wollte wissen, wie man zur Schloßstraße kommt. Der Fahrer schob die Scheibe nach oben und der Rentner seinen Kopf hindurch. Tatsächlich hatte der Rheinbahner keine Ahnung, wo die Schloßstraße ist.
Stattdessen löste sich plötzlich die Scheibe und donnerte auf die Nase des 68-Jährigen, der eine stark blutende Wunde davon trug. Der Straßenbahnfahrer half dem Verletzten mit einem Taschentuch aus und fragte, ob er einen Rettungswagen rufen solle. Doch das erübrigte sich — die nächste Haltestelle war Marien-Hospital. Dort wurde festgestellt, dass der Mann zwar eine schwere Nasenprellung davongetragen hatte, aber zum Glück nichts gebrochen war.
1000 Euro Schmerzensgeld wollte der 68-Jährige von der Rheinbahn, weil er noch wochenlang Schmerzen hatte. Das war der Richterin aber deutlich zu viel. 100 Euro hatte das Unternehmen freiwillig gezahlt. Am Ende legte die Rheinbahn noch 150 Euro drauf und die Sache war erledigt.