Polizei sucht die geheimen Häuser der Einbrecher
Ermittler kontrollieren in drei Häusern 140 Personen — 64 sind schon bekannt.
Düsseldorf. Die Polizei hat am Freitag Wohnungen in Friedrichstadt und der Stadtmitte überprüft — auf der Suche nach Verstecken von Einbrechern. In drei Häusern wurden 140 Männer und Frauen kontrolliert, von ihnen waren 64 bereits polizeibekannt wegen Einbruchs und anderer Eigentumsdelikte.
Bereits im vergangenen Winter kämpfte die Polizei in Düsseldorf mit Aktionstagen gegen die hohe Zahl der Einbrüche. Der Aktionstag am Freitag war nun bereits der zweite in der aktuellen Saison — zum Auftakt wurden vor zwei Wochen Hotels, die als Täter-Absteigen gelten, und verdächtige Autos auf den Autobahnen Richtung Landeshauptstadt kontrolliert. Diesmal waren Mehrfamilienhäuser das Ziel der Ermittler. „Einzelne Wohnungen in den kontrollierten Häusern dienen möglicherweise als Unterschlüpfe für reisende Täter oder sind vermeintliche Rückzugsräume ortsansässiger Krimineller“, erklärt Kriminaldirektor Frank Kubicki. Die Polizei will nicht von „Problemhäusern“ sprechen — es lebten dort aber weitaus mehr Menschen als gemeldet seien. Zum Teil hätten in einem kleinen Zimmer acht Personen auf Matratzenlagern gehaust. Zudem führten Ermittlungen zu Einbrüchen in der Vergangenheit immer wieder in die drei Häuser an der Friedrichstraße, Stresemannstraße und Gustav-Poensgen-Straße.
15 der angetroffenen Personen waren durch Behörden zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Bei einer 55-Jährigen besteht der Verdacht des illegalen Aufenthalts, sie wurde vorläufig festgenommen. Für die Ermittler, so Polizeisprecher Markus Niesczery, sei die Aktion ein Erfolg gewesen. Sie hätten neue Erkenntnisse über Rückzugsorte, Gruppen, Strukturen gewonnen, die sie jetzt auswerteten.
Parallel wurde erneut der Verkehr in die Stadt an über 40 Sperrpunkten kontrolliert.