Rekordjahr Ela brachte Feuerwehr an ihre Grenzen

139.478 Mal gab es im vergangenen Jahr Hilferufe. Fünf Menschen kamen bei Bränden ums Leben.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Noch nie in der Geschichte der Düsseldorfer Feuerwehr hatten die Lebensretter so viel zu tun wie im vergangenen Jahr. Genau 139 478 Mal wurden sie alarmiert, um Hilfe zu leisten. Im Vorjahr waren es 126 000 Einsätze. Der Grund allerdings liegt auf der Hand: Der Orkan Ela am Pfingstmontag mit drei Toten und mehr als 20 Verletzten forderte die Feuerwehrleute bis an die Grenze ihres Leistungsvermögens. Am Dienstag legte Feuerwehrchef Peter Albers die Jahresbilanz vor.

Ela bescherte der Feuerwehr den längsten Einsatz ihrer Geschichte, die bis zum Mai 1872 reicht. Nach dem Orkan mussten zunächst die Straßen wieder freigeräumt werden. Schon im eigenen Interesse, damit die Einsatzkräfte voran kamen. Albers: „Das normale Geschäft lief ja weiter. Herzinfarkte mussten versorgt und Brände gelöscht werden.“ Noch bis zum Juli kamen fast täglich Meldungen, dass Äste oder Bäume beseitigt werden mussten.

Ein besonderer Einsatz war auch der Amoklauf in einer Rechtsanwaltskanzlei am 28. Februar. Durch die Brandmeldeanlage und den Notruf eines chirurgischen Eingriffs war die Feuerwehr alarmiert worden. Erst vor Ort wurde klar, dass ein Täter dort erst zwei Menschen getötet (ein Anwalt wurde zunächst noch lebend geborgen, starb aber später im Krankenhaus) und dann Feuer gelegt hatte. Feuerwehrsprecher Heinz Engels: „Normalerweise heißt es immer, wo andere rausrennen, rennen wir rein. Da war alles völlig anders.“

Fünf Menschen kamen im vergangenen Jahr bei Bränden ums Leben. Ein 36-Jähriger aus Hellerhof und eine 66-jährige Frau aus Oberbilk starben, weil sie in ihren Wohnungen den Holzkohlengrill angeworfen hatten. Unklar ist, ob die beiden sich damit wärmen oder Suizid begehen wollten. Sie starben an einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Statistisch geht inzwischen alle 220 Sekunden ein Notruf bei der Feuerwehr ein. Insgesamt hat die Berufsfeuerwehr zurzeit 967 Mitarbeiter, darunter 832 Beamte und 46 Auszubildende. Darunter sind allerdings nur 19 Damen. „Aber wir arbeiten daran“, so Engels. Insgesamt haben die Fahrzeuge der Feuerwehr im vergangenen Jahr rund 2,6 Millionen Kilometer zurückgelegt.