Zoff im Karneval Josef Hinkel erklärt, warum er aufhört
Der CC-Präsident äußert sich über die Umstände, die zu seinem angekündigten Rücktritt führen.
Düsseldorf. Erleichtert sieht Josef Hinkel aus und er gibt auch offen zu: „Es sind viele Kilosäcke, die auf meiner Seele gelegen haben, von mir gefallen.“ Am 6. Mai wird er seinen Rücktritt vom Amt des Präsidenten des Comitee Carneval (CC) vollziehen. Über die Gründe sprach er am Dienstag erstmals offen mit der WZ.
„Eins ist klar, hätte sich die Personalie Dino Conti Mica erledigt, dann wäre ich auch nach dem 6. Mai noch Präsident“, sagt Hinkel, „ich war sehr erstaunt, wie er agiert hat. Im Comitee weiß jeder, wie er seine Arbeit zu machen hat, außer Dino Conti Mica.“ Schon seit 2013 kommt es offenbar immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Alpha-Männern. Mehrfach soll Hinkel die Qualität der Arbeit des Sicherheitsbeauftragten im CC kritisiert haben.
„Ich habe viel mit ihm gesprochen“, sagt Hinkel, „aber wenn die Arbeit meist mangelhaft und lückenhaft ist, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als sich von diesen Leuten zu trennen.“ Zudem gab es wohl einen konkreten Anlass, über den Hinkel aber nicht sprechen möchte. Laut Hinkel habe es über die geplante Trennung auch einen einstimmigen Vorstandsbeschluss gegeben.
Danach war der Bäckermeister sehr erstaunt, dass sich auf einmal der Literat des CC und Vorstandskollege Stefan Kleinehr schützend vor Conti Mica gestellt hat: „Vorher waren sie auch nicht gerade die besten Freunde.“ Seitdem war die Stimmung im Vorstand sehr angespannt. Mitte März hatte Kleinehr in einer emotionalen Mail an den Präsidenten seinen Rücktritt angeboten, falls man mit seiner Arbeit nicht mehr zufrieden sei.
„Wir haben dann am 31. März bei mir in der Küche gesessen und ich habe ihm gesagt, dass ich bereit wäre, seinen Rücktritt anzunehmen. Davon wollte er dann aber nichts mehr wissen. Die ganze Sache war danach für uns optionslos, es gab für Geschäftsführer Christoph Joußen und mich keine andere Möglichkeit mehr, als zurückzutreten.“ Der Rücktritt wurde dann zwei Tage später bekannt. Im Blick zurück sagt er: „Es war eine abenteuerliche Zeit und ich habe die Rolle des Showmans gerne gespielt. Wir haben ein bestelltes Feld hinterlassen. Wir können finanziell ein bis zwei Sessionen überstehen, auch wenn sie komplett in die Hose gehen.“
Hinkel würde Stefan Kleinehr als Nachfolger einarbeiten. Doch wie es nun weitergeht, weiß Hinkel auch nicht: „Das ist ein Job, der sehr viel Druck und Anspannung mit sich bringt. Man braucht viel Zeit und muss unbelastet sein. Mit meinem Nachfolger würde ich mich sofort zusammensetzen und ihn einarbeiten. Die Arbeit des Geschäftsführers ist viel intensiver und anspruchsvoller.“
Auf die Frage, ob er denn auch Stefan Kleinehr als seinen Nachfolger einarbeiten würde, antwortet Hinkel mit einem klaren Ja: „Stefan würde ich einarbeiten, wir hatten nur Meinungsverschiedenheiten in dieser Sache. Wir waren nie die besten Freunde, haben aber immer gut zusammengearbeitet.“ Zudem schickt er gleich noch ein Lob hinterher: „Stefan ist bundesweit der beste Literat, den es gibt. Das ist uns schon von mehreren wichtigen Leuten bestätigt worden.“