Elbers: Auf Fernreisen für die Messe fliegt er First Class
Kritik vom Steuerzahlerbund, die Messe hingegen betont: „Dies wird seit Jahren so gehandhabt.“
Düsseldorf. Wenn hochrangige Würdenträger sich besondere Privilegien gönnen, sorgt das immer öfter für Aufregung. Flüge in der ersten Klasse sind derzeit besonders heikel — Bischof Tebartz-van-Elst sei Dank.
In Düsseldorf ist nun herausgekommen, dass Oberbürgermeister Dirk Elbers es sich im Flugzeug in der First Class bequem macht, wenn er mit der Stadttochter Messe auf Dienstreise geht. Genauer: auf eine Reise mit Flugzeiten ab zehn Stunden. Im Oktober war das zuletzt der Fall, da jetteten Messechef Werner Dornscheidt und Elbers (der Aufsichtsratsvorsitzende der Messe) via Frankfurt nach Shanghai. „First-Class-Flüge auf Kosten der Messe“ titelte „Bild“ und rechnete auch gleich die Preisunterschiede verschiedener Sitzplätze vor: rund 800 Euro in der Economy, 4000 Euro für Business aber 11 000 Euro in der ersten Klasse kosten üblicherweise China-Flüge mit der Lufthansa. Der Bund der Steuerzahler lässt sich dazu zitieren mit der Einschätzung: „Das muss nicht sein!“
Messe und Stadt wiederum bestätigen keine Beträge, wollen aber nichts verschweigen. „Bei Flügen, die zehn bis zwölf Stunden dauern und bei denen direkt nach der Ankunft erste Termine wahrgenommen werden, fliegen der Geschäftsführer und der Aufsichtsratsvorsitzende der Messe First Class. Dies wird seit Jahren — auch bei den Vorgängern — so gehandhabt“, teilt Messe-Sprecherin Andrea Gränzdörffer mit.
Auch ihre Stadt-Kollegin Natalia Fedossenko spricht von „klaren Abstufungen“. Der OB fliege nur bei Fernflügen mit der Messe „First“, und auch nur, wenn er direkt nach der Landung die Stadt bei Terminen repräsentieren müsse. Etwaige Vergleiche mit dem Limburger Bischof seien „perfide“.