Weihnachtsmarkt am Schadowplatz: Neue Buden, alte Preise
Am Donnerstag starten die Weihnachtsmärkte — auch der ganz neu gestaltete an den Libeskindbauten.
Düsseldorf. Am Donnerstag um elf Uhr ist es soweit: Dann öffnen die sechs Weihnachtsmärkte in der Innenstadt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Teilmarkt auf dem Schadowplatz, denn der wurde neu gestaltet. Die weiß lackierten Holzhütten sollen besser zur Umgebung der Libeskind-Gebäude passen.
Verantwortlich dafür ist die Agentur Liganova, die von der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT) damit beauftragt wurde. Die Stuttgarter sind nicht nur zum ersten Mal in Düsseldorf, gleichzeitig ist es der erste Weihnachtsmarkt, den das auf Architektur und Events spezialisierte Büro organisiert. Dass es für Liganova nicht so sehr um eine besinnliche Zeit, sondern eher darum geht, in Düsseldorf Fuß zu fassen, bestreitet André Herzer nicht: „Wir betrachten das als unseren Aufschlag in einer interessanten Stadt“, sagte der Projektleiter gestern und machte auch kein Geheimnis daraus, dass das Modehaus Breuninger den Kontakt nach Düsseldorf hergestellt hat.
Der eine Schwabe empfiehlt den anderen? Und der erhöht die Standmieten um ein Drittel, setzt auf edle Optik für seine Buden, um der Umgebung mit dem schicken Kö-Bogen gerecht zu werden? Im Frühjahr gab es prompt massive Kritik, Worte wie „Schwaben-“ oder „Schickimickimarkt“ machten die Runde.
Herzer kann das nicht verstehen. Wirklich schwäbisch sei bis auf die Maultaschensuppe, die an der „Icebar“ verkauft wird, nichts. Und auch die Preise seien im Rahmen. Zwar kämen die weißen Hütten nicht so rustikal wie solche auf anderen Märkten daher, und es stimme auch, dass die Miete erhöht wurde. Die angebotenen Waren seien aber nicht teurer als auf anderen Märkten. „17 von 22 Händlern, die schon im Vorjahr hier waren, sind wieder dabei“, sagt Herzer. Zwei Händler indes haben wegen der höheren Preise abgesagt.
Um die 9000 Euro werden nach WZ-Informationen für eine Hütte mit einer Verkaufsfläche von 7,5 mal 4,5 Meter fällig. Viel Geld, das in gut vier Wochen verdient werden muss. Doch deswegen die Preise erhöhen, das will so gut wie kein Händler. „Das würden die Kunden auch nicht mitmachen. Wir verkaufen Mitnehmware, und die anderen Märkte sind nicht weit“, begründet Matthias Simon, der Tierfiguren verkauft. Die kosten im Schnitt zwischen fünf und zehn Euro. „Der Schickimicki-Faktor ist da eher gering“, sagt Simon.
Ansonsten bietet der Markt alles, was ein Weihnachtsmarkt halt bieten muss. Kunsthandwerk, Naturtextilien und jede Menge Kulinarisches. Auch Alex Hauck ist mit seinem Glühweinstand wieder dabei. Und freut sich auf die neuen Buden. „Wir müssen uns nicht mehr um den Auf- und Abbau kümmern. Und auf unsere teure Dachdekoration können wir auch verzichten. Für uns und die Kunden wird nichts teurer.“