Elternhaus an der Uni: Jetzt wird gebaut
Im Frühjahr 2013 sollen die zwölf Appartements auf dem Klinikgelände fertig sein. Zwei davon sind barrierefrei.
Düsseldorf. Seit rund 25 Jahren wünscht sich die Elterninitiative Kinderkrebsklinik ein eigenes Haus, in dem die Eltern schwer kranker Kinder unterkommen, während die Kleinen in Behandlung sind. Und genauso viele Jahre hat die Initiative Spenden für ihr Vorhaben gesammelt. Jetzt war auf dem Gelände der Uniklinik Spatenstich. Insgesamt werden 1,3 Millionen Euro in den Bau investiert.
In zwölf Appartements à 32 Quadratmeter können Eltern wohnen, deren Kind in der benachbarten Kinderklinik untergebracht ist. Besonders für Patienten, die sich beispielsweise in der Kinderonkologie einer langen Behandlung unterziehen müssen, ist es wichtig, dass die Eltern immer vor Ort sind. „In der sehr belastbaren Phase einer schweren Erkrankung ist es für die Eltern wichtig, schnell bei ihrem Kind sein zu können, aber sie brauchen auch eine angemessene Rückzugsmöglichkeit abseits der Stationsroutine“, sagt André Zappey von der Elterninitiative.
Bisher kommen die Eltern kostenlos in ehemaligen Schwesternzimmern unter. „Vor einigen Jahren gab es auch Absprachen mit Pensionen, die in der Nähe waren. Dort konnten die Eltern für kleines Geld wohnen“, sagt Gabriele Hänsel. Sie betreut das Projekt Elternhaus bei der Initiative. Einen kleinen Zuschuss müssen die Eltern eventuell auch für die Appartements zahlen, das steht aber noch nicht fest. „Das ist alles noch nicht raus. Die Krankenkassen zahlen ja auch einen bestimmten Betrag“, sagt Hänsel.
Bei einer Knochenmarkstransplantation müssen die Kinder oft sechs oder gar acht Wochen im Krankenhaus sein. Auch über Deutschlands Grenzen hinaus ist die Kinderkrebsklinik als eine der führenden Adressen bekannt. „Wir haben auch Patienten aus den arabischen Ländern, Russland oder Großbritannien“, sagt Hänsel. In dem zweigeschossigen Gebäude haben Eltern, die von weit herkommen, für die Wochen auch etwas Komfort: In den Appartements können bis zu drei Personen bequem unterkommen, zwei der Wohnungen sind behindertengerecht. Zudem gibt es ein offenes Foyer mit angeschlossenem Gemeinschaftsraum, ein Wasch- und Trockenraum sowie eine große Außenterrasse mit Spielplatz.
Etwa Mitte September rechnet die Elterninitiative mit dem Richtfest. Im Frühjahr 2013 können die Appartements bezogen werden.