Endlich Frühling: Düsseldorf blüht auf
Das Warten hat ein Ende. Vor allem für die zahllosen Hobbygärtner, die am Samstag die Blumengeschäfte stürmten.
Düsseldorf. Der Frühling ist da. Am Sonntagnachmittag endlich kam zu den warmen Temperaturen auch die Sonne raus. Die Biergärten füllten sich und auch das erste Schwimmbad öffnete mit dem Südstrand des Unterbacher Sees. Und vor allem in den Gartencentern sorgte das angekündigte schöne Wetter für gute Umsätze. Viele Düsseldorfer haben nur darauf gewartet, endlich ihre Balkone und Gärten für den Frühling herausputzen zu können.
„Wenn die Prognose stimmt, gibt es jetzt keine Probleme mehr für die Blumen draußen!“, erklärt Christoph Korfmacher, Chef vom Bilker Gartencenter am Südring. Eine alte Regel sagt zwar, dass erst nach den Eisheiligen Mitte Mai alle Blüher vor die Türe dürfen, doch vielen Kunden ist das jetzt egal: „Wir haben zu lange warten müssen, wenn es noch mal kalt werden sollte und ein Blümchen erfriert, haben wir halt Pech gehabt“, sagt Gabriele Kirchhoff. Ihr fünfjähriger Sohn Kurt sucht die Blumen für den Balkon aus. Hyazinthen, Bellis und Lieschen in hellrot und lila schiebt die junge Mutter im Einkaufswagen durch die Gänge des Gartencenters.
Astrid Wessel und Gary Purcell haben sich für Lavendel, Tomatenstrauch und Zitronenbaum entschieden: „Die Pflanzen bleiben noch zwei Wochen im Wohnzimmer, dann kommen sie raus“, sagt das Paar. Hauptsache farbig und bunt — besonders beliebt sind bei vielen Gartenfreunden bunte Blumen wie die dreifarbige Karnevalspetunie. „Selbst Hortensien in weiß sind nicht mehr so gefragt“, erzählt Korfmacher.
Auch auf dem Carlsplatz drängen sich die Kunden an den Floristikständen. „Viele verzichten dieses Jahr auf die Frühjahrsbepflanzung mit Primeln und nehmen gleich die Geranien“, berichtet Ralf Hammer von Hammer Floristik. Besonders die älteren Kunden greifen bei ihm zu den Sommerblumen. „Die jungen Leute bevorzugen in diesen Tagen Küchenkräuter.“
Mathilde van der Wingen vom Hofladen in Kappes-Hamm ärgert sich jedoch, dass die meisten Leute nicht mehr wissen, was wann gepflanzt wird: „Überall werden Begonien und Geranien angeboten, obwohl es noch viel zu früh dafür ist.“ Ihre Geranien sind noch im Gewächshaus und werden nur auf „eigenes Risiko“ verkauft. Annette Schwabe kauft in der Gärtnerei mit Endverkauf ein, weil sie hier die gute Ware und Beratung schätzt: „Blumen haben für mich eine entspannende Wirkung. Ich nehme mir die Zeit und pflanze noch ein paar Hornveilchen. Mit dem Rest warte ich bis nach den Eisheiligen.“