Handball: ART überzeugt durch Kampfgeist und Biss

Drittligist besiegt Gladbeck nach Steigerung mit 34:33. Müller führt klug Regie. Padeken, Schiffmann und Arnaud treffsicher.

Düsseldorf. Als Patrick Ranftler wenige Sekunden vor Schluss per Siebenmeter das 34:33 für den ART Düsseldorf erzielte, war der Jubel bei den 350 Fans in der Graf-Recke-Halle riesig. Die letzte Aktion des VfL Gladbeck verpuffte, und die Mannschaft von Trainer Jens Sieberger feierte den zweiten Heimsieg in der 3. Handball-Bundesliga. Gemessen am Spielverlauf war es ein überraschender Erfolg, weil der ART in der 58. Minute (33:32/Padeken) die erste Führung gegen den Aufsteiger erzielt hatte. Aber die junge Mannschaft hatte zuvor unbändigen Kampfgeist gezeigt.

Im ersten Durchgang lief zuvor einiges schief bei den Gastgebern. Während sich der ART die Tore hart erarbeiten musste, kam Gladbeck durch Tempogegenstöße immer wieder zu leichten Treffern. „Wir haben uns in der zweiten Hälfte steigern können“, sagte Sieberger. „Vor allem die Umstellung in der Deckung war der Schlüssel zum Erfolg.“ Nach 20 Gegentoren im ersten Durchgang hatte der ART-Trainer die Abwehr offensiver ausgerichtet und ließ Justin Müller vorgezogen decken, um den Gladbecker Rückraum einzuschränken. Die taktische Variante gelang, die Gäste kamen nur noch zu 13 Treffern. „Das war anfangs unser großes Manko. Aber wir haben den Schalter umlegen können“, sagte Sieberger.

Garanten für den Erfolg waren gleich mehrere Spieler. Zunächst Justin Müller aus der A-Jugend, der nach zehn Minuten Marco Bauer auf der Mittelposition ablöste. Der 17 Jahre alte Rechtshänder führte klug Regie und setzte Kreisläufer Bastien Arnaud mit Anspielen gut in Szene, was dessen sechs Tore belegen. Aus dem Rückraum waren Henning Padeken (9 Tore) und Henrik Schiffmann (7) treffsicher.

Aus den letzten vier Spielen hat der ART jetzt fünf Punkte geholt und gezeigt, dass die vor der Saison neu formierte Mannschaft mittlerweile konkurrenzfähig ist. Bei sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer und noch drei ausstehenden Spielen ist der direkte Klassenerhalt kaum machbar. Düsseldorf muss auf die Relegation hoffen. Dafür würde es reichen, wenn sich nur ein Team aus den vier dritten Handball-Ligen zurückzieht oder ein Oberligist auf den Aufstieg in eine der dritten Ligen verzichtet.