Pferdesport Galoppbahn mit Japan-Flair

Düsseldorf · Erstmalig gab es am Renntag eine Verschmelzung aus Pferdesport und Japanthemen – passend zur Kirschblüte und den japanischen Sponsoren.

Ein Mitglied des Kyudovereins Neanderthal präsentiert die 500 Jahre alte japanische Bogenschießkunst.

Foto: Anne Orthen (orth)

In Japan wird derzeit landauf, landab der Frühling begrüßt. „Hanami“ – wörtlich übersetzt „Blüten betrachten“ – ist seit vielen Jahrhunderten eine japanische Tradition, die mit Kirschblütenfesten im April einhergeht. Auch in Deutschland findet diese Tradition Beachtung. Am zweiten Renntag auf der Galopprennbahn nutzten die Veranstalter vom Düsseldorfer Reiter- und Rennverein die Gelegenheit, um den ersten Kirschblüten-Renntag auszurufen. Das passt nicht nur von der Jahreszeit her, auch der neue Partner Japan Racing Association, der eines der neun Rennen sponsorte, konnte so gebührend begrüßt werden.

Entsprechend lag an diesem Sonntag der Fokus nicht nur auf dem Pferdesport mit dem ersten deutschen Galopprennen des Jahres, sondern auch auf dem Rahmenprogramm. Hier gab es für die rund 4500 Besucher einige Einblicke in die japanische Kultur. So sammelten sich die Gäste nicht nur am Führring, um zwischen den Rennen die Pferde und ihre Jockeys zu begutachten, sondern auch an den Ständen der verschiedenen Vereine.

Direkt am Teehaus hatte der Kyodoverein Neandertal zwei Strohtonnen, sogenannte Makiwara, aufgebaut und demonstrierte mit den beeindruckenden japanischen Bögen die rund 500 Jahre alte Kampfkunst. Die Schießtechnik ist ganz anders als beim westlichen Bogenschießen. Hier kommt es, wie Luisa Zauft erklärt, vor allem auf den Bewegungsablauf und die Körperkoordination an. In der Mitte des Platzes gab es Info- und Mitmach-Stände der Dokomi, der größten Anime- und Japan-Expo Deutschlands. Hier konnten Interessierte einige kleine Spiele selbst ausprobieren, etwa Fischen mit Reispapier oder ein Geschicklichkeits-Spielzeug aus Holz.

Etwas weiter präsentieren Lena Kruth, Rebecca Amling und Alina Beege vom Kimono-Club des Instituts für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität in einer kleinen Mini-Ausstellung verschiedene traditionelle japanische Gewänder. „Die kommen alle original aus Japan“, erklärt Lena Kruth. Gemeinsam mit anderen Interessierten bietet der Club zu verschiedenen Anlässen Info-Stände zu Kimonos an.

Besonders auffällig, und vor allem für Kinder spannend, ist das Samurai-Heerlager der Gruppe Takeda. Michael Hegenberg, 1. Vorsitzender des bereits 1979 gegründeten Vereins, erklärt die aufwendigen Rüstungen, die vor allem Pfeile abwehren sollten. Sie alle sind in Handarbeit von mehreren Jahren entstanden. Geschätzt liegen die Materialkosten bei rund 15 000 Euro pro Rüstung.

Andrea Höngesberg, Geschäftsführerin des Reiter- und Rennvereins, zeigt sich zufrieden mit der Resonanz – ebenso wie die japanischen Sponsoren. Hier konnten einige neue Kontakte hergestellt werden. Schließlich gilt Japan als Hochburg des Pferdesports.