Bahnverkehr Bahnübergang Eller: Am Hackenbruch bleibt es gefährlich
Düsseldorf · Trotz mehrerer Unfälle wird der Bahnübergang in Düsseldorf-Eller nicht besser gesichert. Stadt und Bahn schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu – die CDU fordert endlich Taten.
Eine ernüchternde Vorlage müssen die Bezirkspolitiker im Rathaus Eller am Dienstag zur Kenntnis nehmen: Es wird vorerst keine bessere Sicherung des Bahnübergangs „Am Hackenbruch“ geben. Und schon gar nicht rückt eine Unterführung für die Bahn an dieser Stelle näher. CDU-Ratsherr Christian Rütz kritisiert deshalb sowohl die Deutsche Bahn (DB) als auch die Stadt: „Leider verschleppen beide Seiten dieses wichtige Thema, obwohl seit Jahren bekannt ist, wie gefährlich dieser Bahnübergang ist.“
Konkret teilt die Stadt mit, dass die Deutsche Bahn in Eller „nicht handeln muss“, weil die „vorhandene Sicherungsanlage des Bahnübergangs den geltenden Bau- und Sicherheitsvorschriften entspricht“. Der „Hackenbruch“ ist der letzte Bahnübergang in Düsseldorf, der – neben Andreaskreuz und Ampel – „nur“ mit Halbschranken versehen ist. Damit wird die DB die von vielen geforderte „Gefahrenraum-Freimeldeanlage“ wohl nicht installieren. Bei der kontrollieren Scanner oder Sensoren, ob sich noch Personen oder Fahrzeuge auf dem Bahnübergang befinden, wenn sich die Schranken schließen und schlagen gegebenenfalls Alarm. Die DB fürchtet, dass mit einer solchen Anlage angesichtsdes zunehmenden Güterzugverkehrs ein Bahnübergang 30 Minuten pro Stunde geschlossen sein könnte. Andererseits empfahl das Eisenbahn-Bundesamt in seinem Untersuchungsbericht ausdrücklich eine solche Gefahrenraum-Freimeldeanlage – „vor dem Hintergrund des hohen Gefahrenpotenzials, das von im Gefahrenraum des Bahnübergangs liegen gebliebenen Straßenfahrzeugen ausgehen kann“.
Tatsächlich ist es schon drei Mal zu größeren Zusammenstößen an diesem Bahnübergang gekommen. Ende 2012 blieb dort ein Rheinbahnbus aufgrund eines technischen Defektes liegen, zwei Güterzüge aus beiden Richtungen fuhren nacheinander auf den stehenden Bus, dessen Insassen sich zum Glück alle rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten. Im Mai 2013 und im Juni 2019 blieben Autos auf dem Übergang liegen und wurden von Zügen erfasst.
Natürlich geht es letztlich um die Baukosten. Die Stadt sieht die Bahn zur Sicherung des Überganges in der Pflicht, die DB kann darauf verweisen, dass der „Ist-Zustand“ den Vorschriften entspricht.