Düsseldorf Fernsehpreis kommt nach Düsseldorf
Düsseldorf. Nachdem die Stifter des „Deutschen Fernsehpreises“ sich am Ende über gar nichts mehr einigen konnten, kommt der einst als wichtigste deutsche TV-Auszeichnung geplante Gemeinschafts-Auftritt von WDR, ZDF, RTL und Sat.1 nun als „Neuer Deutscher Fernsehpreis“ zurück — und verlässt Köln.
Konzipiert als „Neujahrstreffen der Fernsehbranche und erstes Branchen-Event des Jahres“ soll er seine Premiere am 13. Januar 2016 in der Düsseldorfer Rheinterrasse feiern.
Und ganz anders sein als bisher: Er wird nicht mehr als TV-Show im Wechsel von den vier beteiligten Sendern ausgestrahlt, allenfalls schafft es der Promi-Auflauf von Schauspielern, Regisseuren und Produzenten in die Nachrichten-Sendungen. Den Senderchefs Thomas Bellut (ZDF), Tom Buhrow (WDR), Frank Hoffmann (RTL) und Nicolas Paalzow (Sat.1) schwebt stattdessen nun ein abendliches Award-Dinner „in attraktivem Ambiente und lockerer Atmosphäre“ in Düsseldorf vor.
Jahrelang hatten alle Beteiligten vor und nach der Show über das öde Ambiente im Kölner „Coloneum“ geschimpft, einem Studiogelände im Gewerbegebiet Köln-Ossendorf in der Mitte von nichts. Weder der WDR noch RTL waren jedoch bereit, die Show in eine andere Stadt zu verlagern. Gleichzeitig fand sich in Köln, wo acht der zehn wichtigsten TV-Produktionsgesellschaften Deutschlands ihren Sitz haben, kein besseres Studio, das für die Show und die anschließende Party geeignet gewesen wäre.
Warum jetzt Düsseldorf? „Wir haben uns umgesehen, was zum neuen Charakter des Preises passen würde. Und es war natürlich auch entscheidend, dass der Veranstaltungsort im Januar überhaupt zu Verfügung steht“, so Hartmut Schultz, Pressesprecher des Fernsehpreises am Freitag gegenüber der WZ.
Die Düsseldorf-Entscheidung sei zunächst nur für die Auftakt-Verleihung im nächsten Jahr gefällt worden. Ob er dort in den Folgejahren bleibe oder weiterziehe, werde man sehen. Da der „Neue Deutsche Fernsehpreis“ sich keinem Sendekonzept mehr anpassen muss, erfolgt nun auch die Auswahl der Preisträger in weit mehr Kategorien als bis 2014. Gleich 25 soll der neue Preis haben.
Weiterhin wollen die TV-Gewaltigen kreative Einzelleistungen mit eigenständigen Auszeichnungen würdigen. Künftig sollen aber Leistungen in Fiktion, Unterhaltung und Information gleichberechtigt behandelt werden. Auch die Jury soll reformiert werden.