Findelkind Ida: Mutter (19) will Tochter wiederhaben

Die Düsseldorferin lässt sich vom Jugendamt beraten – das Verfahren wurde eingestellt.

Düsseldorf. Es ist eine Familienzusammenführung pünktlich zur Weihnachtszeit: Am 7. November war "Ida" in einem Warteraum der Uni-Klinik gefunden worden. Ausgesetzt von ihrer Mutter, nur wenige Stunden alt. Jetzt hat sich die Mutter getraut, ihre Anonymität aufgegeben und ist bei der Polizei gewesen. Die Chancen stehen gut, dass sie bald für ihr Baby wird sorgen können.

Bei der jungen Mutter handelt es sich um eine 19-jährige Düsseldorferin. Laut Jugendamt hatte sie ihr Neugeborenes aus Verzweiflung ausgesetzt. Das kleine Mädchen wurde offenbar nicht fachgerecht entbunden. "Ida" - den Namen gaben die Krankenschwestern der Kleinen - war leicht unterkühlt, aber gesund. Sie lebt zurzeit bei einer Pflegefamilie.

Die Trennung von ihrem Kind hatte die 19-Jährige offenbar von Anfang an nicht verwunden. Im November nahm sie zwei Mal Kontakt mit der Polizei auf, ließ bereits durchblicken, dass sie sich möglicherweise beraten lassen will. Am Donnerstag gab sie ihre Identität dann preis, am Freitag kam es zu einem ersten Treffen mit Polizei und Jugendamt. Die Stadt machte deutlich, dass sie die junge Mutter umfassend unterstützen will.

Staatsanwalt Ralf Herrenbrück hat das Verfahren gegen die Mutter sofort eingestellt. Einem Zusammenleben mit ihrer Tochter steht wahrscheinlich nichts mehr entgegen.