Flüchtlinge sollen in ehemalige Bordelle an der Rethelstraße ziehen
Offensichtlich besteht von der Seite des Besitzers der Immobilien und der Stadt großes Interesse.
Düsseldorf. Vom Bordell zur Flüchtlingsunterkunft: Dieses abenteuerliche Vorhaben steht zur Zeit in der Diskussion für die Bordelle an der Rethelstraße 73 bis 77, die es schon seit 1928 dort gibt. Eine Genehmigung für die Betriebe gab es nie, die Etablissements wurden bisher nur geduldet. Doch nachdem jetzt dieses „Duldungsrecht“ für beendet erklärt wurde, wird für den neuen Betreiber ein neuer Bauantrag nötig.
„Das haben wir so auch der Bezirksvertretung mitgeteilt“, sagt Ulrike Lappeßen vom Bauamt. Da Bordelle nur noch in Gewerbegebieten genehmigt werden, hat ein Bauantrag wohl wenig Aussicht auf Erfolg. „Schon bei der Bauvoranfrage wurde mir mitgeteilt, dass ein solcher Antrag keine Chance hat“, sagt Fritz König, Inhaber der Immobilen.
Ob er Klage erhebt, ist noch nicht entschieden. „Zur Zeit werde ich erstmal nichts unternehmen, weil ich weiß, dass es sehr schwer werden würde, eine Genehmigung zu bekommen.“ Fraglich ist nun, was mit den anderen Bordellen geschieht, die ebenfalls an der Rethelstraße liegen.
Allerdings haben wohl bereits Gespräche mit der Stadt begonnen, die eine Vermietung der 47 Zimmer an Flüchtlinge prüft. Bis vor wenigen Jahren wurde das unmittelbare Nachbarhaus schon als Flüchtlingsunterkunft genutzt, wegen der schlechten Bausubstanz aber wieder geschlossen.
Ein Sprecher der Stadt bestätigt das Interesse: „Der Hausbesitzer hat uns ein Angebot unterbreitet und wir werden mit ihm Verhandlungen aufnehmen.“ Allerdings muss vorher noch die Eignung des Hauses gründlich geprüft werden.