Das älteste Kino der Stadt wird 75

Metropol feiert und blickt auf wechselvolle Geschichte.

Das älteste Kino der Stadt wird 75
Foto: Filmkunstkinos

Düsseldorf. Udo Heimannsberg hat viele Kinos in Düsseldorf schließen sehen, sein Metropol ist immer noch da. „In den 60er Jahren hörte ich schon, Kinos werde es bald nicht mehr geben“, erinnert er sich. Bald feiern Heimannsberg und Kollegen den 75. Geburtstag des Metropol in Bilk. Es ist nicht nur das älteste Kino in der Stadt - es soll auch noch eine ganze Weile bestehen.

1940 wurde das Kino erstmals eröffnet, im Krieg aber während einer Vorstellung von einer Bombe getroffen, viele Menschen starben. 1949 folgte der Wiederaufbau und 1969 der erneute nach Abriss. Zehn Jahre später bewarb sich der damals junge Udo Heimannsberg als Betreiber und bekam den Zuschlag. Mit Kalle Somnitz, der später dazukam, machte er das Metropol zu dem, was es heute ist: einem kleinen Kino mit ambitioniertem Programm.

Heimannsberg kann unzählige Anekdoten aus den vergangenen Jahrzehnten erzählen: von 14 Stunden dauernden Star-Trek-Filmnächten, bei denen er die Gäste in der Pause mit selbst gemachtem Eintopf versorgte. Oder von der Aufführung des Prostituierten-Biopics „Domenica“, zu der die Hauptdarstellerin mit Stretchlimousine vorfuhr.

Einfach waren die Zeiten aber nicht immer an der Brunnenstraße. Zunächst übernahm Heimannsberg das Programm seines Vorgängers mit Filmen wie „Zombie“ und „Halloween“, die beim studentischen Publikum durchfielen.

Noch Anfang der 90er Jahre bevorzugten die Verleiher die Kinos Cinema und Bambi in der Innenstadt, das Metropol bekam die Rollen der neuen Filme erst mit einigen Wochen Verspätung. Inzwischen sind nicht nur beide Kinos in der Heimannsberg-Somnitz-Familie angekommen: „Wir können uns auch mal leisten, ein Verleiherangebot auszuschlagen“, sagt Heimannsberg lächelnd.

Die große Geburtstagsfeier wird es am 6. Juni geben, zum Anlass des Jubiläums lässt das Metropol zudem den Kurzfilmwettbewerb wieder aufleben, die Düsseldorfer Grünen stiften zwei Preise. Zudem zeigt das Metropol vom 30. April bis 3. Mai Cinerama-Breitband-Klassiker, die digital restauriert wurden. Alle Details im Internet unter

www.filmkunstkinos.de