Frida im Goldrausch

Die Band begeisterte die Fans im Stahlwerk — nur der Sound machte Probleme.

Düsseldorf. Einen runden Abend mit einigen Überraschungen bescherten Alina, Andi, Julian und Tommi von Frida Gold ihrem Publikum am Donnerstagabend im Stahlwerk. Als die Band aus dem Ruhrgebiet um 21.15 Uhr an der Ronsdorfer Straße auf die Bühne trat, zeigte sich die mode-affine Alina mit ganz neuem Style: Erst jüngst ist die dunkelhaarige Frontfrau für die neue Single „Unsere Liebe ist aus Gold“ erblondet, nun präsentierte sie zur veränderten Farbe auch eine neue Kurzhaarfrisur, mit der die superschlanke Sängerin stark an die 60er-Jahre-Ikone Twiggy erinnerte.

Alinas neuer Look gefiel nicht allen Fans: „Auf Facebook wurden meine Haare schon gedisst“, erzählte die Sängerin dem Publikum. „Fragt bloß nie jemanden, wie er Eure neue Frisur findet!“ Eine Frage, die man hingegen einem Düsseldorfer Publikum nicht stellen sollte, ist: „Sind denn auch viele Fans aus Köln gekommen? Das würde mich besonders freuen!“ Alina fragte trotzdem und bekam erwartungsgemäß wenig Antwort. Was die Musik angeht, präsentierte die Band jedoch einen gewohnt frischen Elektro-Pop, weit ab von der Melancholie anderer Deutsch-Pop-Bands, wie Silbermond oder Juli. Gleich als zweiter Song erklang die aktuelle Nummer „Unsere Liebe ist aus Gold“, mit dem Frida Gold bei Stefan Raabs „Bundesvision Song Contest“ antrat und den siebten Platz holte. Er brachte die Menge zum Tanzen. Ein wenig düsterer wurde es bei dem neuen Lied „Gold“, einer Cover-Version des gleichnamigen Hits der New-Wave-Gruppe Spandau Ballet, dem Frida Gold einen düsteren, basslastigen und damit intensiveren Sound verpassten.

Frontfrau Alina war zeitweise sehr schlecht zu verstehen. Bei den Hit-Singles „Zeig mir, wie du tanzt“ und „Wovon sollen wir träumen“ hatten die rund 1000 Zuschauer dann Gelegenheit zum Mitsingen. Hierbei war es jedoch von Vorteil, die Songtexte gut zu kennen, denn Sängerin Alina war zeitweilig nur sehr schlecht zu verstehen. Gerade in den hinteren Reihen hallte ihre Stimme so stark, dass ihre Worte selbst ohne Musik untergingen.

Als besondere Überraschung holte Alina zum Ende hin ihren Bruder Fabian auf die Bühne, der den Abend bis dahin am Fanstand bediente. Mit der Gitarre in der Hand gab er einen selbst geschriebenen, englischen Song zum Besten — und das sehr überzeugend. Wenn man erst ein Album („Juwel“) auf dem Markt hat, bleibt es natürlich nicht aus, dass sich das Kontingent an Liedern irgendwann erschöpft hat. Also spielten Frida Gold als Zugabe, einfach noch einmal den neuen Titel „Gold“ und „Zeig mir, wie du tanzt“. Den begeisterten Zuschauern war das mehr als recht.