Tischtennis/Borussia: Der Alltag für Boll & Co

Nach der mehr als erfolgreichen Europameisterschaft muss jetzt der Schalter umgelegt werden.

Düsseldorf. Natürlich waren die Borussia-Verantwortlichen mächtig stolz auf die herausragende Bilanz: „Das war ein toller Erfolg“, sagte Manager Andreas Preuß über die Ausbeute bei den Tischtennis-Europameisterschaften Anfang Oktober.

„Borussia Deutschland“ sorgte mit Timo Boll und Patrick Baum für den Mannschaftstitel sowie Gold und Silber im Einzel: Im Endspiel siegte Boll 4:1 gegen Baum, der anschließend zwar stolz auf Silber, aber auch etwas enttäuscht war: „Ich hätte Timo gern noch mehr unter Druck gesetzt. Das ist mir leider nicht gelungen.“

Jetzt kommt die Herausforderung hinzu, den Schalter wieder auf Alltag zu stellen. Denn am Sonntag steht das Bundesliga-Duell gegen den TTC Frickenhausen (17 Uhr, Staufenplatz) an. Den Kopf sollte Spitzenspieler Boll dann frei haben, wenn er erneut für den langzeitverletzten Christian Süß einspringen muss: Denn nach der EM brach er für einige Tage zu einer Werbe-Tour für sein Buch „Timo Boll: Mein China“ auf, das am 1. November erscheint und in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Friedhard Teuffel entstanden ist.

Da Christian Süß nach seiner Knieverletzung noch nicht voll belastbar ist, muss der Spitzenspieler erneut ran. Die Entscheidung fiel Preuß und Co. schwer: „Wegen seiner begrenzten Einsätze müssen wir das gut abwägen, aber letztlich wollen wir Punkte sammeln und nicht irgendwann unter Druck geraten.“

Düsseldorf und Frickenhausen belegen derzeit mit jeweils 6:2 Punkten die Tabellenplätze zwei und drei und haben jeweils ein Spiel verloren. Der Gewinner kann sich also vorerst absetzen und in den Play-off-Rängen etablieren. Einziges ungeschlagenes Team ist der 1. FC Saarbrücken als Tabellenerster mit 10:0 Punkten. Borussia-Trainer Danny Heister warnt vor dem kommenden Gegner:

„Frickenhausen steht nicht umsonst da oben. Für mich ist das die Überraschungsmannschaft der Saison.“ Auf den ersten Blick fehlen zwar die spektakulären Namen, aber die Mannschaft zeigt sehr konstante Leistungen und der Japaner Kenji Matsudaira zählt mit einer 6:2-Bilanz zu den besten Spielern der Liga.“ Die Begegnung startet ausnahmsweise erst um 17 Uhr im Tischtennis-Zentrum.