Führungswechsel bei der FDP
Der Machtkampf ist entscheiden. Marie-Agnes Strack-Zimmermann löst Gisela Piltz als Kreisvorsitzende ab.
Düsseldorf. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist die neue Kreisvorsitzende der Düsseldorfer FDP. Das Duell mit der bisherigen Amtsinhaberin Gisela Piltz kam auf dem Parteitag am Samstag in den Rheinterrassen aber nicht zustande. „Nach vielen Gesprächen habe ich mich dazu entschieden, nicht wieder für den Vorsitz zu kandidieren“, sagte Piltz. Sie wolle eine Spaltung der Partei verhindern und bittet darum, den neuen Vorstand zu akzeptieren. Eine Spitze gegen ihre parteiinternen Widersacher konnte sie sich nicht verkneifen. „Ich werde immer umso fröhlicher, wenn ein Angriff besonders verletzend ist. Denn das bedeutet, dass sie kein überzeugendes politisches Konzept haben“, zitierte Piltz Margaret Thatcher. Tatsächlich zeigt dieser Ausspruch aber wohl vor allem, wie tief die Wunden bei Piltz sind, die zehn Jahre Vorsitzende des Kreisverbands war.
Strack-Zimmermann, die einzige verbliebene Kandidatin, wurde mit 69 Prozent der Delegiertenstimmen zur neuen Kreisvorsitzenden gewählt. Von 129 abgegebenen Stimmen entfielen auf die Bürgermeisterin 88 Ja und 29 Nein-Stimmen bei 11 Enthaltungen und einer ungültigen Stimme. Ein kalter, wortloser Händedruck zwischen den Kontrahentinnen, das war es.
Wie tief die Spaltung der Partei jetzt schon geht, zeigt nicht nur das bescheidene Ergebnis für die neue Vorsitzende, sondern auch der Auftritt des Alt-Liberalen Burkhard Hirsch. Zwar lobte auch er Strack-Zimmermann — „Sie machen vergessen, dass es auch noch einen OB gibt“ —, übte aber auch Kritik. „Ich habe sie nicht zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt, damit sie ihre Position in Düsseldorf stärken können, sondern damit sie das Bild der Partei auf Bundesebene verändern. Das ist bis jetzt noch nicht geschehen.“ Vor der Bundestagswahl habe die Partei das Bild eines alternden Diktators abgegeben, der von der Bühne abtritt. Zwischenruf des Fraktionsvorsitzenden Manfred Neuenhaus: „Das ist unfassbar.“ Strack-Zimmermann konterte scharf. „Herr Hirsch, ich kann nicht glauben, dass sie so naiv sind, zu glauben, dass man die Partei in sechs Monaten reparieren kann.“ Ihr gehe es weder um eine persönliche Abrechnung noch um einen Zuwachs ihrer Macht, sondern darum, „den Scherbenhaufen, „den man uns vor die Füße geworfen hat, wieder aufzubauen.“ Über Piltz sagte sie, dass sie Respekt vor ihrer Arbeit habe. Manfred Neuenhaus dagegen erwähnte Piltz in seiner Rede mit keinem Wort.