Gericht: Bandmanagerin räumt Konto ihrer Band ab

Musiker hatten ihr vertraut. Doch die Frau war Spielsüchtig. Nach der Strafanzeige musste sie in die Psychiatrie.

Düsseldorf. Um alles außer Musik kümmerte sich Renate C. (Name geändert) für eine bekannte Düsseldorf Folk-Punk-Band. „Das waren meine Freunde. Mit dem Sänger war sich seit 2007 zusammen“, erzählte die 40-Jährige am Donnerstag mit Tränen in den Augen.

Die Musiker hatten der gelernten Finanzkauffrau absolut vertraut. Doch Renate C. war spielsüchtig und zapfte mehr als zwei Jahre das Konto der Band an. Wegen Untreue in 32 Fällen musste sie sich gestern vor dem Amtsgericht verantworten.

Renate C,. war als Managerin für die Buchhaltung und Kontoführung zuständig, kümmerte sich um die Auftritte, den Merchandise-Verkauf und verfügte über die Konto-Daten. „Irgendwann ist mir das über den Kopf gewachsen“, gab sie zu.

Immer wieder buchte sie 100-Euro-Beträge ab, um an Online-Spielen teilzunehmen, insgesamt mehr als 2200 Euro. Auch in ihrem Urlaub zapfte die Managerin das Band-Konto an. Zudem soll sie dreimal ihr Handy-Konto verbotenerweise aufgeladen haben.

Zwar legte Renate C. ein Geständnis ab, allerdings nicht für alle Taten. Die Kontoführung war, so ihre Rechtsanwältin, „ein einziges Kuddelmuddel“. Denn die Managerin ließ auch ihr Einkommen aus einer Nebentätigkeit als Büro-Kauffrau über das Band-Konto laufen, weil ihr eigenes gesperrt war.

Tragisch waren die Ereignisse im vergangenen Jahr. Am 17. Juli war bei Renate C. ein Burnout-Syndrom diagnostiziert worden. Einen Tag später entdeckte die Band, dass immer wieder Gelder verschwunden waren. Die Managerin erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde in die Psychiatrie eingeliefert. Zwei Wochen später versuchte die 40-Jährige, sich das Leben zu nehmen. Außerdem soll ihr Ex-Freund sie zusammengeschlagen haben, nachdem er nachts über die Terrassentür in ihre Wohnung eindrang.

Ob dieser Schicksalsschläge beließ es das Gericht bei einer Verwarnung, wenn der Schaden ersetzt wird.