Geschichte zum Anfassen: Schüler gestalten Ausstellung zum Kriegsende

Schüler der Comenius-Schule haben eine Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs erarbeitet.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Zum 70. Mal jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs. Zu diesem Thema haben Schüler des Comenius-Gymnasiums eine Ausstellung erarbeitet, die sich vor allem mit den Geschehnissen auf linksrheinischer Seite beschäftigt. „Oberkassel wurde sechs Wochen früher befreit als der Rest der Stadt“, sagt Lehrer Markus Bußmann, der das Projekt geleitet hat.

Im Rahmen der „Tage der individuellen Förderung“, bei denen Schüler entweder intensiv in Fächern, in denen sie Schwierigkeiten haben gefördert werden oder bei denen sie an verschiedenen Projekten mitarbeiten können, haben neun Schüler der neunten Klassen mit Bußman die Ausstellung erarbeitet.

„Wir haben uns vor allem mit drei Hauptthemen beschäftigt“, sagt Leonard, der bei der Ausstellung mitgemacht hat. Das waren zum einen die militärische Seite der Befreiung, die Seite der Zivilbevölkerung — beides aus deutscher und amerikanischer Sicht — sowie die Rolle, die Werner Pfingst dabei gespielt hat. Pfingst war Schüler am Comenius-Gymnasium. Der deutsch-jüdische Oberkasseler floh 1938 nach Amerika, nachdem seine Schwester und sein Vater in Vernichtungslagern ermordet wurden.

Nach dem Krieg habe er wieder Kontakt zu alten Schulfreunden in Düsseldorf aufgenommen. Die Erzählungen dieser Freunde weisen darauf hin, dass Pfingst mit den amerikanischen Truppen nach Düsseldorf zurückgekommen und an der Befreiung beteiligt war. „Bernd Müller und Wolfgang Lorenz haben für ihr Buch zu diesem Thema viele dieser Quellen herausgesucht“, sagt Bußmann. Mit denen haben sich nun auch die Schüler auseinandergesetzt.

„Meistens haben wir die Texte zu zweit gelesen und versucht, sie einem der Themen zuzuordnen“, sagt Schülerin Oumaima. Das besondere an diesem Projekt sei, da sind sich alle einig, dass es hier um Geschichte gehe, die sich an Orten abgespielt hat, die die Schüler kennen. „Manchmal haben wir Orte wie die Schule oder unser Wohnviertel wiedererkannt“, sagt Oumaima. Alle neun wohnen auch im Linksrheinischen. So werde die Geschichte viel greifbarer. „Zu sehen, wie der Ort, an dem wir heute leben, vor noch nicht mal hundert Jahren ausgesehen hat, war oft komisch, aber sehr interessant“, sagt Leonard.