Start-Up Mit Glasflaschen aus Düsseldorf gegen Plastik im Ozean

Düsseldorf · Schon seit zwei Jahren gibt es das Start-up „Doli Bottles“. Die beiden Gründer wollen mit den Glasflaschen etwas gegen Umweltverschmutzung tun. Die Idee kam den beiden im Asien-Urlaub – jetzt unterstützen sie ein Aachener Meeres-Projekt.

 Die Düsseldorfer Sarina Vieth und Anatoli Teichrib haben das Glasflaschen-Start-up gegründet, um etwas gegen Plastik im Meer zu tun.

Die Düsseldorfer Sarina Vieth und Anatoli Teichrib haben das Glasflaschen-Start-up gegründet, um etwas gegen Plastik im Meer zu tun.

Foto: Doli Bottles

Etwa 450 Jahre braucht eine PET-Flasche, bis sie sich im Ozean zersetzt hat. Nur: Weg ist sie dann noch lange nicht, nur nicht mehr sichtbar. Das Düsseldorfer Start-up „Doli Bottles“ will mit seinen Glas-Trinkflaschen etwas gegen die Umweltverschmutzung tun. Nun unterstützen die beiden Gründer mit einer Sonderedition ihrer Flaschen auch das Aachener Projekt „Pacific Garbage Screening“, das den Müll aus den Meeren holen will.

Der Schlüsselmoment, so erinnert sich Sarina Vieth, Gründerin von Doli Bottles, kam im Asienurlaub. Nach dem BWL-Studium reiste sie mit Freund und Mitgründer Anatoli Teichrib durch Kambodscha und Vietnam und staunte, wie viel Plastikmüll überall herumlag – vor allem auch im Meer selbst. Bei einer Bootsfahrt wurden an alle Mitreisenden Wasserflaschen verteilt, die Vieth zur Entsorgung aufbewahrte und einsammelte – und musste später zusehen, wie diese einfach ins Meer geworfen werden.

 Die Glasflasche hat einen „Schutzanzug“ an.

Die Glasflasche hat einen „Schutzanzug“ an.

Foto: Doli Bottles

„Das war auf jeden Fall ein Punkt, an dem wir beide auf wiederverwendbare Flaschen umsteigen wollten“, erinnert sich Vieth. Doch zu dieser Zeit fanden beide keine wirklich ansehnliche Flasche – eine, die man gern mitnimmt, die dem eigenen Designanspruch genügt, die man sich auch gerne auf den Schreibtisch im Büro stellt. „Das war alles ein bisschen zu öko für uns“, sagt sie. Also machte sich das Paar selbst ans Werk, entwarf am Computer Flaschen, in schöner Form und in buntem Design.

2016 wurde Doli Bottles dann gegründet. Angefangen mit Verkaufsauftritten bei Popup-Events vertreiben sie die Flaschen mittlerweile im Online-Shop und in kleineren Boutiquen und Geschäften. Am Anfang seien sie nervös gewesen – die erste Ladung Flaschen musste in großer Stückzahl bestellt werden. Ob die wohl jemand kaufen würde? „Mit so viel Interesse hatten wir nicht gerechnet“, sagt Vieth. Denn sie haben mit den Glasflaschen wohl einen Nerv getroffen – mittlerweile vertreiben die beiden Düsseldorfer die Flaschen in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norwegen.

 Das Unternehmen stellt auch wiederverwendbare Glasstrohhalme her.

Das Unternehmen stellt auch wiederverwendbare Glasstrohhalme her.

Foto: Doli Bottles

Mit dem Erfolg wollen sie nun auch etwas Gutes tun. „Wir versuchen, mit den Flaschen den Müll zu reduzieren – aber der, der schon im Meer schwimmt, ist dort ja immer noch“, sagt Vieth. Daher wollen sie nun ein Projekt unterstützen, das daran arbeitet, die Meere von Plastik zu reinigen. In Aachen forscht das Umweltprojekt Pacific Garbage Screening derzeit an einer Plattform, die den Abfall aus dem Wasser filtern soll. „Das ist ein Riesenvorhaben. Und dafür brauchen die natürlich Geld“, sagt Sarina Vieth.

Um eine größere Spende möglich zu machen, haben die beiden Doli-Gründer nun eine limitierte Version ihrer Flasche entworfen. Das Tropfenmuster soll symbolisch dafür stehen, dass jeder kleine Tropfen, den man zu weniger Umweltverschmutzung beiträgt, schon helfen kann. „Wir haben von vielen gehört, die mit unserer Flasche angefangen haben und danach Stück für Stück mehr Plastik reduziert haben“, weiß Vieth. Etwa indem sie sich auch eine wiederverwendbare Brotdose zugelegt hätten oder öfter zum Einkaufen einen eigenen Beutel mitnehmen.

Von der limitierten Flasche gibt es 1000 Stück. Pro Flasche (29,90 Euro) gehen fünf Euro an das Umweltprojekt. Die Spendenversion gibt es mittlerweile seit etwas mehr als einer Woche. „Die Aktion ist sehr gut angelaufen“, sagt Sarina Vieth. Bis jetzt seien schon 500 Euro zusammengekommen. Bei 1000 Euro soll es die erste Überweisung geben.