Glashaus: Jetzt geht es in der Altstadt endlich los
In der Kapuzinergasse rückt die Abrissbirne an, um Platz zu schaffen für Café und eine sehr lichte Galerie.
Düsseldorf. „Ein Glashaus für die Altstadt“ titelte diese Zeitung bereits im Oktober 2012. Denn damals genehmigte die Bezirksvertretung 1 Abriss- und Bauantrag für das Grundstück Kapuzinergasse 24. Doch danach tat sich nicht mehr viel. Jetzt geht es offenbar voran. Im Sommer soll mit dem Abriss des Altbaus begonnen werden, danach schließen sich Bauarbeiten von einem Jahr an, schätzt Architekt Yves Corneille, der das Projekt für das Kölner Textil-Familienunternehmen Görgens (u.a. Boutique-Kette Kult) realisiert.
Der Altbau weicht einem gläsernen Lift, der wiederum in einer futuristischen Glaskonstruktion stecken soll, einer Fuge zwischen den Nachbarhäusern, die den repräsentativen Eingangsbereich für eine Kunstgalerie im dritten Stock darstellen soll. Der Aufzug wird die Galerie erschließen.
Es habe allein ein Jahr gedauert, bis die Baugenehmigung der Stadt vorgelegen habe, erklärt der Architekt die zähe Hängepartie. Freilich geht es um einen sensiblen, denkmalgeschützten Bereich mitten in der Altstadt — und um ein Projekt, das gestalterisch völlig aus dem Rahmen fällt. So liegt das abzureißende Gebäude, in dem früher lange ein Jeans-Shop war, im Bereich einer Erhaltungssatzung, auch wenn es sebst nicht zur erhaltenswerten Bausubstanz wie die denkmalgeschützten Gebäude links und rechts zählt.
Darüber wird dann fast das lichte Nichts zu sehen sein. Im Erdgeschoss bleibt es immerhin bei dem von Anfang an vorgesehenen Café. In der darüber offenen Konstruktion ohne Zwischenebenen könnten großflächige Kunstwerke hängen. Corneille: „Wir haben uns verpflichtet, auf eine kommerzielle Nutzung zu verzichten, deshalb wird auch kein Geschäft einziehen.“
Eigentlich ist die moderne Architektur zwischen denkmalgeschützten Gebäuden gar nicht zulässig, das gab das Bauaufsichtsamt zu. Das Glasgebäude stelle jedoch „aus städtebaulicher Sicht eine Aufwertung der Altstadt“ dar, befand Planungsdezernent Gregor Bonin, und: „Lichtdurchflutet kann dieser Baukörper zu einem schmückenden Kristall in der sich verengenden Kapuzinergasse werden.“ Nun denn.