Düsseldorf-Friedrichstadt Graffiti-Künstler: Ein Dutzend knallbunte Kunstwerke

Künstler aus der Region, Frankfurt und Afrika wollen mit ihren Graffiti für Gesprächsstoff sorgen.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Bunte Graffiti mitten in der Stadt, statt einer langweilen grauen Wand, das war das Ziel von Studentin Romina Hammermann und ihrem Team. Zudem sollen die Kunstwerke auch für Gesprächsstoff sorgen. Zwölf Künstler beziehungsweise Künstlergruppen aus Nordrhein-Westfalen, Frankfurt und sogar Afrika haben sich an der Helmholtzstraße in der Friedrichstadt künstlerisch ausgetobt. Stil-Kontraste waren dabei durchaus gewünscht.

Die Sprayer nutzen die Chance, sich legal mitten in der Stadt zu verewigen. „In Düsseldorf hat man selten dazu die Gelegenheit“, sagt der Sprayer mit dem Künstlernamen L.E.T. Ursprünglich aus Frankreich, ist er seit einigen Jahren international unterwegs — und auch hier in den Straßen aktiv. Er arbeitet gern mit Schablonen, seine Werke sehen aus wie Zeichnungen. „Es hat schon seinen Reiz, auf die Schnelle arbeiten zu müssen. Aber ich bin auch froh, einmal tagsüber und in Ruhe etwas gestalten zu können.“

Das ist auch eines der Ziele des Teams von „AufdieZwölf“, wie die Aktion heißt. „Graffiti ist eine Kunst, der wir zu mehr Anerkennung verhelfen wollen“, erklärt Hammermann.

Sprayer Semor schafft es, von der Kunst zu leben — in Bochum, Essen, Köln, wo die Szene lebendiger sei, Streetart sich besser entfalten könne. Er ist unter anderem als Workshopleiter aktiv, sprüht aber auch Auftragsarbeiten. Über das jetzige Projekt freut er sich, auch wenn es keine Gage gibt. „In der Stadt geht dadurch etwas voran, und die Wand wird von vielen gesehen.“ Sein Stil sei auch hier klar erkennbar. Zusammen mit seinem Kollegen Pout liebt er das Spiel aus grafischen Elementen wie Dreiecken, Kreisen, Rauten.

Bei Mbongane springen figürliche Elemente in bunten Farben ins Auge. Der Künstler stammt aus Mosambik und versucht sich hier erstmals mit den Sprühflaschen. Die Werke von Magic hingegen waren schon vielfach in der Stadt zu sehen. „Er ist ein Düsseldorfer Urgestein und bereits seit 30 Jahren mit Street Art unterwegs“, sagt Hammermann. Die Kontakte zu den Künstlern stammen unter anderem von ihrem Kollegen Sebastian Saffenreuter, der selbst an der Wand aktiv ist. Mit im Team ist noch Sebastian Busch.

Hammermann erfüllt sich mit der Aktion einen lange gehegten Wunsch. „Ich habe früher hier gewohnt und hatte stets die Idee, Farbe an die Wand zu bringen.“ Als Projekt im Rahmen ihres Studiums in Kulturpädagogik hat es jetzt geklappt.

Ein Jahr Vorbereitung steckt in „AufdieZwölf“. Und die Pläne gehen schon weiter: „Es wäre toll, das jedes Jahr oder alle zwei Jahre zu wiederholen — mit wechselnden Künstlern.“