Politik über die Stadtgrenze hinweg Grüne tauschen sich mit Duisburg aus
Düsseldorf · In der gemeinsamen Sitzung von Politikern aus dem Duisburger Süden und Düsseldorfer Norden waren Bauprojekte im Grenzgebiet Thema.
(brab) Ob es jemals eine gemeinsame Fraktionssitzung der Grünen aus den Bezirken Duisburg-Süd und Düsseldorf-Nord gab, ist nicht bekannt, und diese müsste auch mindestens schon 25 Jahre zurückliegen. Nun haben sich Mitglieder der beiden Gremien zu einer Online-Sitzung getroffen, um über Themen zu sprechen, welche die Bürger aus beiden Städten betreffen. „Wir erachten es als selbstverständlich, dass zahlreiche Bewohner und Bewohnerinnen aus Kaiserswerth und Wittlaer zum Einkaufen nach Duisburg fahren, und finden es genauso selbstverständlich, wenn Huckinger eines der Lokale am Klemensplatz besuchen. Die Menschen leben regional und dem wollen wir Grünen Bezirkspolitiker und Bezirkspolitikerinnen Rechnung tragen“, erklärt Waldemar Fröhlich, Fraktionsvorsitzende der Düsseldorfer Bezirksvertretung 5.
Als Beispiel für ein Thema, das beide Städte betrifft, wird der Radweg von Angermund nach Rahm angeführt. Recht frisch ist er auf der Düsseldorfer Seite erneuert, auf Duisburger Gebiet bricht er komplett ab. Auf der Agenda der gemeinsamen Fraktionssitzung standen auch die Planungen für neue Supermärkte in Angermund (Fettpott) und Duisburg Rahm (Rahmerbuschfeld).
Durch sie soll ein Pendelverkehr zwischen den Orten vermieden werden. „Zu einer wohnungsnahen Versorgung gehört eine gute Erreichbarkeit zu Fuß, mit Rad und Bus und keine Reisen über die Landstraße“, sind sich Fröhlich und Heide Apel aus der BV Duisburg Süd einig. Besprochen wurden auch Neubaugebiete im Grenzbereich und deren Auswirkungen auf den Verkehr wie in Huckingen (Angerbogen), Rahm (Rahmerbuschfeld), Angermund (östlich zur Lindung), Wittlaer (Wasserwerksweg) und Kaiserswerth (nördlich Kalkumer Schlossallee).
Nach intensiver Diskussion waren sich die Grünen aus beiden Städten einig, dass die Freiflächen an der Stadtgrenze beider Städte einen hohen Schutz genießen sollten. „Die Frischluftschneisen, die landwirtschaftlichen Flächen und Landschaftsschutzgebiete zwischen Duisburg und Düsseldorf machen nicht an der jeweiligen Stadtgrenze halt“, erklären die Politiker. Sie wollen den Dialog zwischen den beiden Städten weiter fortsetzen, sich dann möglichst in Präsenz statt online treffen.