Grundschulrektorin: „Unter finanziellen Aspekten darf ich es nicht betrachten“

Rektorin Monika Maraun erklärt, warum sie ihre Aufgabe trotzdem mit Begeisterung macht.

Foto: privat

Düsseldorf. Monika Maraun gehört zu denen, die es trotzdem gemacht haben. Seit vergangenem Jahr ist sie Rektorin an der Paulusschule in Düsseltal. Die Schule war zuletzt arg gebeutelt, erst vor wenigen Tagen konnten Schüler und Lehrer wegen der Sturmschäden wieder ins Gebäude zurückkehren. Im WZ-Gespräch spricht Monika Maraun über ihre Beweggründe, die Faszination der Aufgabe und Dinge, die besser werden könnten.

Frau Maraun, die Wochen seit dem Sturm waren unruhig?

Monika Maraun: Oh ja. Die Kinder waren zeitweise in mehreren anderen Schulen untergebracht. Auf unserm Gelände sind Bäume umgekippt, das Dach ist beschädigt. Als Schulleitung merke ich in einer solchen Situation, welche Verantwortung ich habe: Das ist die Sicherheit der Kinder, aber auch sämtliche Schäden hier müssen festgehalten werden.

Klingt wie eine Belastung . . .

Maraun: Ich kann damit umgehen. Es ist generell so, dass man als Rektorin in der Lage sein muss, mit Druck umzugehen, vor allem mit Zeitdruck. Es stehen immer mehrere Sachen gleichzeitig an. Am Thema Zeitmanagement arbeite ich noch (lacht).

Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden?

Maraun: An meiner vorherigen Grundschule in Knittkuhl war zeitweise auch keine Leitung. Da haben wir die Aufgaben in einem Team übernommen, ich wurde zur kommissarischen Konrektorin. Dabei habe ich gelernt, wie man seine Mitarbeiter führt, die Ganztagsbetreuung organisiert. Schule und OGS, das ist wie ein kleines Unternehmen.

Und so entstand der Wunsch, Rektorin zu werden?

Maraun: Ich habe gemerkt, dass mir das Spaß macht. Man muss den Umgang mit Menschen mögen, bereit sein, etwa Neues zu machen, aber auch belastbar sein. Die Aufgabe ist sehr facettenreich, ich bin die Verbindung zwischen Kindern, Eltern und Lehrern.

Hatten Sie Zweifel?

Maraun: Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich es nicht unter dem finanziellen Aspekt sehen darf. Da ich auch noch als Angestellte bezahlt werde, verdiene ich weniger als verbeamtete Kollegen. Zudem ist die Arbeitsbelastung generell hoch. Vieles bekomme ich erst getan, wenn die Kollegen nachmittags aus dem Haus sind. Zurzeit muss ich die Berichtszeugnisse von sämtlichen Schülern der ersten bis dritten Klassen lesen. Aber trotzdem: Die Aufgabe macht mir Spaß.

Sie würden es also wieder machen?

Maraun: Auf jeden Fall. Wenn ich abends nach Hause gehe, denke ich oft: Was ich heute wieder alles erlebt habe ...