Halloween: Zombies erobern die Partyszene
In den Diskotheken und Kneipen war der Teufel los. Die Feierwütigen brauchten teilweise viel Geduld, um Einlass zu finden.
Düsseldorf. Sonderbare Gestalten trifft man in der Altstadt immer wieder mal — aber Vampire, Zombies und Orks, die gibt es nur in einer Nacht des Jahres:
In den Kneipen und Diskotheken war am Donnerstagabend zu Halloween buchstäblich der Teufel los. Das sorgte teilweise für lange Schlangen an den Eingängen.
„Wir warten jetzt hier schon seit fast zwei Stunden, um ins Füchschen zukommen“, sagt Nina leicht verärgert, doch trägt sie es mit Fassung. Im Laden tobt der Zombie, DJ Rolando und Chris Bekker hatten die Meute im Griff und spielten eine bunte Mischung aus Partyhits, Charts und House. Und nachdem sie dann endlich drin ist, rockt Nina auch noch so richtig ab.
In ein Horror-Hotel hat sich die Brauerei zum Schlüssel verwandelt. Dort wird das Bates Motel aus dem Hitchkock-Klassiker „Psycho“ zum Leben erweckt. „Für die Dekoration haben wir viele Stunden gebraucht“, sagt Marketingleiter Sven Raffelsieper.
Was sich gelohnt hat. „Hier fühlt man sich als Vampir wie zu Hause“, strahlt Melanie angesichts der Särge in allen Ecken, in die sich ein Blutsauger nach Sonnenaufgang zurückziehen könnte. So lang geht es dann aber nicht: Um 3 Uhr schließt das Bates Motel seine Pforten.
Auch die schicke Nachtresidenz hat sich verwandelt, wirkt wie ein Waldfriedhof bei Nacht. Der Boden ist komplett mit Laub bedeckt, was die Untoten aber nicht daran hindert, stundenlang zu tanzen. „Das Laub haben wir einfach draußen gesammelt“, sagt Mitarbeiter Philipp Gunawan. „Da liegt ja zurzeit genug rum.“
Als Highlight hat die Nachtresidenz zwei Visagistinnen engagiert, die die Gäste noch in der Diskothek mit Grimassen versehen. Täuschend echt sehen die offenen Wunden aus, die Britta Wownenko den Menschen ins Gesicht oder auf den Arm malt: „Totenköpfe und Wunden sind der Renner, im Schnitt brauche ich etwa 15 Minuten.“
Bei Jan, Marvin und ihren Freunden war es deutlich länger: Mit Kunststoffmasse und Filmblut haben sie ihre Zombiegesichter modelliert — fast zweieinhalb Stunden lang. Aber der Einsatz hat sich gelohnt: Unter den hunderten Gruselgesichtern im Stahlwerk sind sie ganz weit vorn, was den Ekelfaktor angeht.
„Ich liebe es, wenn sich alle Menschen gruselig verkleiden“, sagt die 27-jährige Dijana. „Schon seit mein Vater mit mir als Kind Horrorfilme geguckt hat!“ Mit blutigem Gesicht und weißer Kontaktlinse sieht sie heute Abend mal selbst aus, als wäre sie einem solchen Streifen entsprungen.