Handel freut sich im Advent auf 800 Millionen Euro Umsatz
Weniger Baustellen, immer mehr Touristen — in der City wird es ab Samstag richtig voll.
Düsseldorf. Der erste Advent steht vor der Tür — und für den Handel beginnt die umsatzstärkste Zeit des Jahres. „Einige Branchen machen 30 Prozent ihres Jahresumsatzes im Weihnachtsgeschäft“, sagt Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Rheinischen Einzelhandelsverbands. „Wir rechnen in Düsseldorf in dieser Zeit mit einem Umsatz von 800 Millionen Euro.“ Das wäre ein leichtes Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem Spielwaren, Schmuck, Parfums und klassische Last-Minute-Geschenke wie Krawatten und Hemden werden in den kommenden Wochen wohl wieder die Renner sein.
Das Geld bringen zu einem Großteil Touristen in die Stadt. „Eine Erfolgsgeschichte“, sagt Roman von der Wiesche von der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH. Im Dezember 2003 verzeichneten die Düsseldorfer Hotels 156 000 Übernachtungen, im Dezember des vergangenen Jahres waren es 299 000 — ein Plus von 92 Prozent, es war der stärkste Dezember überhaupt für die Hotellerie in der Stadt.
132 000 der Besucher kamen aus dem Ausland. Vorn liegen weiterhin die Niederlande, wo auf Plakaten fürs „Kerst-Shopping“ in Düsseldorf geworben wird, aber auch aus Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und zunehmend aus Russland kommen Advents-Touristen. 6600 Nächte verbrachten Russen im Dezember 2010 in Düsseldorf — 65 Prozent mehr als im Jahr davor.
Auch bei den Reisebussen gab es in den vergangenen zehn Jahren ständige Zuwächse: Im Jahr 2000 kamen 1000 Busse in die Stadt, im vorigen Jahr waren es 2100. Erstmals können Veranstalter sich in diesem Jahr online anmelden — zum Start des Weihnachtsmarktes lag die Zahl der Reservierungen bei über 1000.
Der Handel hat sich für den kommenden Ansturm gerüstet. Einerseits dekorativ — wie etwa an der Kö, wo die Anlieger den Lichterschmuck in den Bäumen finanzieren. Aber auch personell, sagt etwa Thomas Seybold vom Kaufhof an der Kö, wo an den Freitagen und Samstagen bis Weihnachten immer 74 zusätzliche Aushilfen arbeiten.
Besonders freuen sich die Händler über die Baustellensituation, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannter sei. „Der Weihnachtsmarkt an der Schadowstraße ist viel größer und schöner“, sagt Marion Hennig von Karstadt. „Es wurde sehr viel mehr Platz für Fußgänger geschaffen“, stimmt Bernd Zyweck von der Polizei zu — etwa am Tausendfüßler, wo die Passantenströme Richtung Schadowstraße fließen. Das bedeute mehr Sicherheit. Trotzdem werde es mit mehreren hunderttausend Besuchern zusätzlich an den Wochenenden voll in der Stadt. Damit das Weihnachts-Shopping nicht im Chaos endet, sind Kradfahrer, berittene Polizisten und jeden Tag eine komplette Dienstgruppe zusätzlich im Einsatz.