Umweltzone wird deutlich größer

Oberkassel, Grafenberg und Stockum sind bald in der Zone. Bezirksregierung und Stadt fast einig.

Düsseldorf. Die Umweltzone in Düsseldorf soll deutlich größer werden. Das ist das Ergebnis eines Arbeitstreffens von führenden Vertretern der Stadtverwaltung und der Bezirksregierung am Montag. Ein Termin für die Umsetzung wurde allerdings noch nicht genannt.

In die Umweltzone dürfen nur Fahrzeuge mit gelber und grüner Plakette einfahren. Zurzeit zieht sie einen recht engen Ring um die rechtsrheinische Innenstadt. Das soll sich nach Plänen aus dem Verkehrsdezernat nun ändern, auch das linksrheinische Gebiet soll einbezogen werden, Oberkassel komplett.

Der genaue Zuschnitt war am Montag noch nicht zu erfahren, allerdings die wesentlichen Merkmale: Im Norden soll künftig die A 44 als Grenze dienen, im Süden die A 46. Der Lastring, der bisher ausgeklammert war, wird aufgenommen. Bei der großflächigen Erweiterung in östliche Richtung wird Grafenberg mit einbezogen und die Ludenberger Straße, wo die Feinstaubbelastung seit Jahren außerordentlich hoch ist.

Eine Sprecherin der Bezirksregierung bezeichnete das am Montag als „wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem verbesserten Gesundheitsschutz für die Düsseldorfer Bevölkerung“.

Ausnahmen soll es aber geben, wie die Bezirksregierung am Montag weiter mitteilte. Die Zufahrten zur Messe und zum Flughafen im Norden sowie zum Industriegebiet in Reisholz und zum Industriehafen sollen weiterhin für alle Fahrzeuge erlaubt sein.

Wie die WZ berichtete, will die Stadt weitere Maßnahmen ergreifen wie verschärfte Grenzwerte für Kohle- und Holzöfen sowie eine Landstromversorgung für anlegende Schiffe, die Dieselaggregate überflüssig macht.

Der Ausschluss der gelben Plaketten aus der Umweltzone scheint dagegen noch fern. Stadt und Bezirksregierung denken darüber nach, sich bei diesem Schritt am Ruhrgebiet zu orientieren, wo voraussichtlich ab Sommer 2014 nur noch die Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren dürfen.

Bei der Opposition stößt die städtische Verkehrspolitik weiter auf Kritik. Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses: „Wir brauchen ein gutes Radwegenetz und eine Förderung des ÖPNV, um den Autoverkehr zu reduzieren, etwa durch Ampelvorrang für Straßenbahnen.“ Die Ausweitung der Umweltzone werde seine Partei aber mittragen.