Helge Achenbach bleibt im Gefängnis

Gericht nimmt ihm einen Sinneswandel nicht ab.

Helge Achenbach wurde 2015 zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Düsseldorf. Im Juni kann Helge Achenbach (65) einen erneuten Antrag auf eine vorzeitige Haftentlassung stellen, bis dahin bleibt der Kunstberater im Gefängnis. Wie jetzt bekannt wurde, lehnte das Oberlandesgericht Düsseldorf einen ersten Antrag ab. Achenbach war im März 2015 zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wird vorgeworfen, die Familie Albrecht (Aldi) beim Verkauf von Kunstwerken und Oldtimern um rund 20 Millionen Euro betrogen zu haben.

Wie Mihael Pohar, Sprecher des Oberlandesgerichts, mitteilt, hatte die Strafvollzugskammer des Landgerichts Kleve dem ersten Antrag auf vorzeitige Haftentlassung zunächst zugestimmt. Nach einer Beschwerde der Generalstaatsanwaltschaft sei das Thema dann aber vor dem Oberlandesgericht in zweiter Instanz erneut behandelt worden, der Senat dort entschied sich gegen eine vorzeitige Haftentlassung.

Es habe keine Anzeichen dafür gegeben, dass Helge Achenbach den durch ihn entstandenen Schaden wieder gutmachen wolle, heißt es im zehnseitigen Bericht zur Begründung der Ablehnung. Zudem sei das Gewicht der Tat sehr schwer. Ein Foto, das Achenbach beim Zieleinlauf nach einem Marathon zeigt, den er nicht komplett absolviert hatte, spielt laut Pohar hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Gut angekommen ist das bei den Mitgliedern des Senats aber nicht. Zwar sei wohl abgesprochen gewesen, dass Achenbach als Teil einer Gruppe nur den letzten Kilometer des Marathons zurücklegen würde, dennoch passe eine solche Selbstinszenierung nicht zu einem Sinneswandel, so Michael Pohar. gasch