In der Fastenzeit: Wo Musik das Mitfühlen steigert

In vielen Düsseldorfer Kirchen stehen bis Karfreitag Passionskonzerte auf dem Programm. Die WZ zeigt einen Überblick.

Foto: Kantorei an Matthäi

Zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag ist Fastenzeit. In diesen Wochen geht es in der christlichen Welt aber weniger um kosmetische Figur-Korrekturen, sondern vielmehr um das Besinnen auf die Leidensgeschichte Jesu. Ostersonntag darf wieder geprasst werden. Doch bis dahin sei die Zeit still und karg. Der Karfreitag ist der höchste Feiertag der Christen. Und das vielleicht höchste Musikwerk, das den Leidensweg Christi thematisiert, ist die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach.

Musik wie diese steigert das Mitfühlen bei der Vergegenwärtigung von Leiden auf ergreifende Weise. Karfreitag, 17 Uhr, erklingt die Matthäuspassion in der Matthäikirche an der Lindemannstraße. Kirchenmusiker Karlfried Haas dirigiert Kantorei und Symphonieorchester an Matthäi. Unter den Gesangsolisten befinden sich drei namhafte Mitglieder der Deutschen Oper am Rhein: Sylvia Hamvasi (Sopran), Katarzyna Kunico (Mezzo) und Dmitri Vargin (Bass). Die Evangelistenworte singt derweil Tenor Lothar Blum, die Christusworte Bassist Rolf A. Scheider.

In den vergangenen Jahren stand Bachs Opus Magnum in der Johanneskirche am Martin-Luther-Platz auf dem Programm. Doch für 2018 hat sich Johannes-Kantor Wolfgang Abendroth etwas Anderes überlegt: Am Karfreitag, 17 Uhr, dirigiert er ein großes Chor- und Orchesterkonzert unter dem Titel „Auferstehung“. Zu hören sind das Finale aus Gustav Mahlers Zweiter Symphonie, die ja den Beinamen „Auferstehungs-Symphonie“ trägt, sowie Stücke der Moderne, darunter Bernd Alois Zimmermanns „Ekklesiastische Aktion“ für zwei Sprecher, Bariton und Orchester mit dem langen Titel „Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne“. Zu den Interpreten gehören die Johannes Kantorei und das Orchester des Chamber-Jams, das noch bis Ostermontag zu Gast in der Johanneskirche bleibt und dort täglich Konzerte gibt.

Zu den Institutionen im Düsseldorfer Musikleben gehört auch der hiesige Bachverein. Dirigent Thorsten Pech leitet das Ensemble schon seit Jahrzehnten. Sonntag, 11. März, 18 Uhr, gibt der Bachverein ein Passionskonzert in der Neanderkirche an der Bolkerstraße. Unter der Überschrift „Jesu, meine Freude“ erklingen Motetten von Bach, Johannes Brahms, Max Reger und anderen Komponisten, darunter Per Gunnar Petersson (geboren 1954), einem schwedischen Organisten und Chorleiter. Von ihm singt der Bachverein eine Vertonung des Passionspsalms 130 „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“.

Dies ist nur eine kleine Auswahl am reichhaltigen Konzertangebot zur Passionszeit. Einen umfangreichen Überblick mit Angaben zu Kartenpreisen bietet das aktuelle Faltblatt „Konzerte in Düsseldorf“ für März und April. Es ist auch im Internet zu sehen.

konzerte-in-duesseldorf.de