Düsseldorf-Flingern Hellweg-Siedlung: Modernes Wohnen am Märchenland

Die Hellweg-Siedlung soll urban werden. Wie genau, erfuhren die Anwohner bei einer Info-Veranstaltung.

Viele Anwohner aus Flingern informierten sich am Mittwoch über die Pläne für den Hellweg und das Märchenland. Hier können bis zu 300 neue Wohnungen entstehen.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Rund um den Hellweg soll sich in den kommenden Jahren einiges tun. Etwa 200 bis 300 Wohnungen sollen entstehen. Und etwa genauso viele sollen kernsaniert werden. Im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs reichten über 200 Architektenbüros aus ganz Europa Vorschläge ein für ein neues, urbaneres Quartier. Eine Jury aus Architekten, Stadtplanern und Ratspolitikern wählte drei Preisträger aus. Von deren Vorstellungen konnten sich Anwohner jetzt im Foyer der Thomas-Edison-Realschule ein eigenes Bild machen.

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Das Rennen machten Architekten und Planer aus Berlin, Köln, Duisburg und Düsseldorf. Ein Entwurf sieht unter anderem ein kleines Hochhaus an der Kreuzung Hellweg/Bruchstraße und eine Neugestaltung des Edisonplatzes vor. In einem weiteren ist neben dem Märchenland ein zentraler Quartiersplatz eingeplant.

Bei der Fragerunde im vollbesetzten Foyer zeigt sich, dass es den Besuchern eher weniger um architektonische oder stadtplanerische Details und Themen wie Achsenverlängerung, Winkel oder Freibereiche geht. Eine Frage, die vielen Mietern zwischen Hellweg und Benzstraße besonders unter den Nägeln brennt: Wann müssen wir aus unseren Wohnungen raus?

Planungsdezernentin Cornelia Zuschke beschwichtigt: „Wir sind noch lange vor dem gesetzlichen Verfahren“. Konkreter wird Jürgen Heddergott von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, die als Bauherrin fungiert: „Bis Mitte des Jahres soll der Bebauungsplan und ein Umzugsplan vorliegen.“

Von heute auf morgen werde niemand auf die Straße gesetzt. „Sobald das Konzept steht, informieren wir die Mieter. Wir sind immer bemüht, ihnen eine adäquate Übergangswohnung aus Eigenbestand anbieten zu können.“

Bis es ernst wird, kann es noch eine Weile dauern: Die Bagger sollen frühestens 2018 anrollen. „Ich weiß, dass das optimistisch klingt, aber in fünf Jahren soll der neue Hellweg fertig sein“, sagt Jürgen Heddergott. Für diese gewagte Prognose gibt es aus dem Publikum jedoch nur höhnisches Gelächter.

Konkretere Informationen gibt es schon zum Thema Miete: 40 Prozent öffentlich geförderter Wohnungsbau, zehn Prozent preisgedämpft. Zudem wird es verschiedene Gebäude- und Wohnungstypologien geben, um das Quartier für möglichst viele Nutzergruppen attraktiv zu machen. „Es wird auch Wohnungen mit vielen Zimmern geben, die als Wohngemeinschaft genutzt werden können. Zum Beispiel auch von Senioren“, verspricht Jürgen Heddergott.

Ein Besucher lobt die „großzügige Begrünung“, die in allen Siegerentwürfen vorgesehen wird. „Aber wo soll man dann noch parken?“. Die entfallenen Stellplätze sollen durch eine neue Quartiersgarage kompensiert werden, antwortet Heddergott. „Nur so können wir genügend Freiräume erhalten.“Auch die Sinnhaftigkeit der Kernsanierung von 250 Bestandswohnungen, die überwiegend in der Weimarer Republik gebaut wurden, wird von einem Besucher kritisiert. „Da hätte man doch gleich alles neu machen können“.