Karneval in Düsseldorf Hoppeditz-Beerdigung: Düsseldorf ist in großer Trauer

Düsseldorf · Mit der Verbrennung endet damit auch ganz offiziell der Karneval. Bis zum 11.11 haben die Jecken nun Zeit, um Kraft zu tanken.

Knapp 200 Jecken nahmen unter großer Anteilnahme Abschied vom Hoppeditz. Mit seiner Verbrennung endet offiziell die Karnvals-Session.

Foto: dpa/David Young

Alles in allem hat er ein schönes Leben gehabt. Auch wenn es nur knapp vier Monate gedauert hat. Doch am gestrigen Aschermittwoch war es wie in jedem Jahr wieder Zeit für den Hoppeditz zu gehen. Unter lautem Gejammer nahmen etwa 200 Jecken im Stadtmuseum Abschied.

Aber es war ein würdiger Abschied. Die Damen ganz in Schwarz und mit schwarzer Kopfbedeckung. Und auch die Herren hat dem Anlass entsprechend ihren dunklen Anzug aus dem Schrank geholt. Weiß waren an diesem Tag nur die Taschentücher, um die vielen Tränen zu trocknen. Und auch der Hoppeditz selbst lag im feinsten Zwirn auf der Trage und wartet darauf, zu Grabe getragen oder besser gesagt der Verbrennung zugeführt zu werden. Immerhin hatte man ihm freundlicherweise noch eine Flasche Altbier in den Arm gelegt, damit er nicht ganz so einsam dahingehen muss. Und das rote Pappnäschen durfte natürlich auch nicht fehlen.

Natürlich fehlte es auch nicht an Trauerrednern. „Herta Kümmerling und Anton Underberg haben uns die traurige Mitteilung von seinem Tod überbracht. Die Todesursache ist unklar, aber wir hoffen nicht, dass er an einem Fremdbier gestorben ist“, sagte Helga Hesemann, die Vorsitzende des Heimatvereins Düsseldorfer Weiter und meinte damit natürlich Kölsch.

Und auch Pastörken Ursula Verhofen war untröstlich: „Ich bin so traurig. Bis gestern hat er sich noch wie ein normaler Mensch benommen und ist von Kneipe zu Kneipe gezogen. Deswegen werden wir für ihn beten.“ Dann stimmte sie das „Schlösser unser“ an. „Bitte führe uns nicht in die Milchbar, sondern gib uns die Kraft zum Weitertrinken.“

Ergreifende Szenen spielten sich auf Trauerzug ab, der über die Citadell-, Schul- und Orangeriestraße zum Garten des Stadtmuseums führte. Dort richtet das Pastörken noch einmal die Worte an alle Hinterbliebende und auf fette Erbschaft hoffende: „Am 11.11 kam er mit dem E-Roller verspätet auf den Marktplatz gefahren, um dem OB die Leviten zu lesen und nun ist er tot. Doch der rheinische Schmerz ist nie von großer Dauer.“ Das stimmt, denn die Trauer wird wie in jedem Jahr wieder recht kurz sein wird. Pünktlich am 11.11 um 11.11 Uhr wird der Hoppeditz wieder quietschfidel aus seinem Senftöpchen steigen und der Politik den Narrenspiegel vorhalten.