Hund (zu) dick - Streit um verpassten Flug vor Gericht
Düsseldorf/Krefeld. Der elfjährige Mischlingsrüde Pinoia ahnte wohl nicht, welche Folgen seine paar Pfunde mehr auf den Rippen hatten. Doch am Flughafen verbot die Airline-Mitarbeiterin der Familie Correira-Luis aus Krefeld, den Hund mit in die Flugzeugkabine zu nehmen.
Er überschreite das zulässige Höchstgewicht und müsse im Frachtraum mit in den Urlaub nach Madrid fliegen.
Familienvater José Correira-Luis sauste los, um am Cargoschalter die erforderliche Transportbox zu besorgen. „Als ich wieder kam, schloss die Mitarbeiterin den Schalter vor meinen Augen“, erinnert sich der 50-Jährige. Am Schalter nebenan habe man derweil noch Passagiere in die Erste Klasse einchecken lassen.
Seine Familie aber könne mit den Tickets für die Zweite Klasse dort nicht einchecken, habe die Mitarbeiterin dem Vater erklärt. Die Familie verpasste den Flug. Correira-Luis verklagte die spanische Airline Iberia auf rund 900 Euro.
Im Vorjahr war Hund Pinoia auch schon mitgeflogen. Iberia hatte damals nichts beanstandet, der Hund hatte in einer Reisetasche mit in der Kabine gesessen. Dass ihr Hund richtig dick geworden sei, bestritt die Familie am Dienstag vor Gericht. Er habe "lediglich minimal“ zugelegt.
Die Airline beharrt darauf, alles richtig gemacht zu haben. Der Schalter sei wie vorgeschrieben 45 Minuten vor dem Start des Ferienfliegers geschlossen worden, der Vater sei zu spät gekommen.
Der Richter des Düsseldorfer Amtsgerichts ließ erkennen, dass die Familie schlechte Karten hat, weil sie eine Willkür der Airline nicht beweisen könne. Er appellierte an die Kulanz der Fluggesellschaft und schlug einen Vergleich vor: Die Airline soll die Hälfte der geforderten 900 Euro zahlen. Iberia will das prüfen.
Am 22. Februar wird das Gericht seine Entscheidung verkünden.