Hundertschaft sucht in Angermund nach der Tatwaffe
Mutmaßlicher Täter Boris S. sitzt wegen versuchten heimtückischen Mordes in U-Haft.
Düsseldorf. Ein Streit um geliehenes Geld soll die Ursache für den Anschlag auf den Kölner (36) am Mittwoch im Angermunder Wald gewesen sein.
Laut Polizei, die am Donnerstag den mutmaßlichen Täter Boris S. festgenommen hat, ist das Opfer mit dem 48-Jährigen auf den Parkplatz gefahren, um eine fünfstellige Summe zurückzubekommen. Mysteriös: Dort habe Boris S. nach Angabe des Opfers noch ein Auto kaufen wollen. Die Verkäufer erschienen aber nicht. Nach 90 Minuten sei der Verdächtige unter dem Vorwand ausgestiegen, etwas vergessen zu haben. Von der hinteren Beifahrertür aus habe er zweimal auf den wehrlosen Mann geschossen. Als dieser flüchten konnte, habe der mutmaßliche Täter auf den Kopf gezielt, aber den Hals getroffen.
Der lebensgefährlich Verletzte konnte der Polizei noch den Vornamen seines Peinigers nennen. Dies deckte sich mit den Handy-Auswertungen und führte die Beamten auf die Spur des Mannes. Im Haus seiner Tochter in Dorsten wurde er festgenommen. Wegen Betrugs, Erpressung und eines Banküberfalls saß er bereits acht Jahre im Gefängnis. Das Treffen habe der Mann gestanden. Mit einer Pistole, die er tatsächlich dabei gehabt habe, habe er aber nicht geschossen. Stattdessen sei sie von ihm in einen Fluss geworfen worden. Patronenhülsen wurden nicht am Tatort gefunden. Das spricht für eine professionelle Tat.
Staatsanwalt Christoph Kumpa hat einen Haftbefehl wegen versuchten heimtückischen Mordes erwirkt. Eine Hundertschaft suchte am Freitag nach der Pistole — ohne Erfolg. Spaziergänger, die die Waffe finden, sollten sie nicht anfassen, sondern sofort die Polizei (Notruf 110) rufen.