IDR-Affäre: Am Ende bleibt nur Untreue

Prozess gegen den Ex-Chef Heinrich Pröpper beginnt Ende November vor dem Amtsgericht.

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Knapp sechs Jahre ist es her, dass Heinrich Pröpper seinen Posten als Chef der städtischen Bautochter IDR räumen musste. Nach der „Champagner-Affäre“, die das Rathaus erschütterte und zum handfesten politischen Skandal wurde. Von den Vorwürfen ist nicht viel übrig geblieben, wenn Pröpper am 29. November vor dem Amtsgericht wegen Untreueauf der Anklagebank sitzt. Der 66-Jährige hat gute Chancen, mit einer Bewährungsstrafe davon zu kommen.

Verantworten muss sich Pröpper nur noch dafür, dass er einem ehemaligen CDU-Ratsherrn über 70 000 Euro zugeschustert haben soll. Der Ex-Kommunalpolitiker hatte einen Beratervertrag erhalten, mit einem üppigen Tageshonorar von 800 Euro. Dafür sollte er für die IDR „Lösungsvorschläge bei der Kostensteuerung“ erarbeiten. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll der Ex-Ratsherr lediglich an einer einzigen Projektsitzung am 18. Januar 2007 teilgenommen haben. Ansonsten seien keine weiteren Leistungen erbracht worden. Das habe Pröpper auch gewusst. Trotzdem soll das gesamte Honorar für 75 Tage überwiesen worden sein.

Längst begraben ist der spektakuläre Teil der „Champagner-Affäre“. Jahrelang waren Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Staatskanzlei, aber auch Spitzen-Politiker bis zum damaligen Oberbürgermeister Dirk Elbers groß´zügig von der IDR beschenkt worden. Für mehr als 16 5000 Euro wurde Wein und Champagner geliefert. Diese Strafverfahren wurden wegen Geringfügigkeit eingestellt, allerdings teilweise gegen Zahlung von Geldauflagen. Auch Pröpper muss sich dafür nicht mehr vor Gericht verantworten.