Im Düsseldorfer Strandbad drehte sich alles um Yoga

In Lörick fand das erste Yoga-Beachfestival in der Stadt statt — ihre Freude daran hatten Könner genauso wie Kleinkinder.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Premiere für das Yoga-Beachfestival in Düsseldorf: Wer schon immer gern von der Kobra ins Brett und dann in den nach unten schauenden Hund fließen oder seinen Körper zum Klappmesser formen wollte, ist hier genau richtig. Das Gelände des Strandbads in Lörick ist ein passender Ort für diese Veranstaltung.

Bei einer Auswahl an Kursen, angeleitet von Yoga-Lehrern aus Düsseldorfer Studios, können Besucher einen Einblick in diese Disziplin und einen Überblick über das Angebot vor Ort erhalten. Hierbei muss man kein Yoga-Profi sein. Alle Kurse können auch von Anfängern bewältigt werden. Oder von Kleinkindern - wenn sie ihre Mutter als Turnobjekt in Beschlag nehmen. Luna (2) hat jedenfalls einen Riesenspaß, auf ihrer Mama rumzuklettern, während diese die Yoga-Übungen ausführt. „Es ist herausfordernder mit Kind. Das ist Yoga mit Gewichten“, sagt Mama Nicole Barlau.

Beim Schnupperkurs von Marjorie wird Englisch gesprochen. Nur gut, dass die Yogalehrerin von Shivas Loft schwierige Vokabeln auf Deutsch umschifft („Oberschenkel super engaged!“). Wie ein Frosch, der gerade loshüpfen will, fühlt man sich bei einer anderen Position. Zu den Cracks gehören diejenigen, die in der Lage sind, in dieser Haltung in eine höhere Schwierigkeitsstufe zu yogieren. Am Ende sieht das so aus: Sie balancieren ihren Körper in Embryohaltung — kopfüber und auf den Händen gestützt! Respekt! „Dass es in den Handgelenken schmerzt, ist normal“, kommentiert die Yogalehrerin auf der Bühne. Ach so.

Aber Schmerz soll ansonsten nicht sein. „Keiner muss versuchen, perfekt zu sein. Nur Entdecken und Fühlen“, lautet ein Kommentar der Vorturnerin. „Fliegen“ kann, wer dazu in der Lage ist, bei einer anderen Übung: Auf einem Bein stehend, Oberkörper und das andere, im 90 Grad-Winkel abgespreizte Bein bilden eine Linie, ist neben Kraft das Gleichgewicht gefordert. Wie auch beim „Baloon“ oder friedfertigen Krieger. Dazwischen immer wieder die Ansage: Lange Ein- und ausatmen - aah! Und dabei „immer schön lächeln“.

Auch Jürgen Gergs, einer der wenigen Herren hier, kommt ins Schwitzen. „Ich praktiziere Yoga schon lange und bin hier, weil ich mal etwas Neues sehen wollte“, verrät der Best Ager, der sich Anfang des Jahres als Yogalehrer ausbilden ließ. Laura (28) hat schon etwas Yoga-Erfahrung und ist hier, weil sie ein neues Studio sucht, in dem sie sich wohl fühlt. „Ich mache viel Sport, Crossfit und Boxen, und suche einen Ausgleich“, erzählt sie, „ich habe aber mehr Stände erwartet, wo man etwas zu essen bekommt“, räumt die junge Frau ein.

Milas Mama Nicole Barlau ist mit „Kind und Kegel“ hier. Sie praktiziert bereits seit etwa 18 Jahren Yoga: „Ich bin selber Yogalehrerin und hab’ mir alles etwas größer vorgestellt.“ Wie dem auch sein: Gleich darf Papa Jens auf die Matte. „Yoga kann im Prinzip jeder ausüben“, sagt Nicole Barlau, „die Übungen können soft oder kraftvoll ausgeführt werden. Die anspruchsvollere, fließende Form, das Vinyasa-Yoga, ist sicherlich nicht für jeden geeignet.“ Für Ältere oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen sei Hatha-Yoga besser. „Das Entscheidende ist: Sich selbst wahrnehmen und in die Ruhe kommen.“