Im Riesenrad geht’s sogar in den Ehehimmel

Schon drei Heiratsanträge gab es im Fahrgeschäft von Ariane und Oscar Bruch.

Düsseldorf. Düsseldorf hat eine neue Attraktion: Das Riesenrad am Burgplatz dreht seit dem 22. November seine Runden. Es bleibt bis zum 20. Januar. Sogar die Stadtplaner haben das 55 Meter hohe Rad für sich entdeckt und wollen von dort oben die Altstadt betrachten. Und Oscar Bruch? Er würde gerne im nächsten Jahr wiederkommen und das Konzept verfeinern. Die WZ sprach mit Ariane und Oscar Bruch — natürlich bei einer Fahrt im Riesenrad.

Herr und Frau Bruch, schön warm in Ihrer Gondel. Jetzt beschlagen aber die Scheiben.

Oscar Bruch (steht auf): Dann öffnen wir halt mal für eine Minute hier oben eines der beiden Kippfenster. Das geht ganz einfach, wie in der Straßenbahn. Fertig.

Danke. Wie zufrieden sind Sie mit den ersten Wochen?

Ariane Bruch: Die Reaktionen sind mehr als positiv. Die Leute sind begeistert, wir haben nicht eine Kritik gehört. Die Ausblicke sind aber auch fantastisch, wir fahren selbst immer wieder mit. Wir hatten sogar schon drei Heiratsanträge, der vierte ist vorgemerkt. Die Menschen haben offenbar schnell verstanden, dass das Riesenrad an dieser Stelle etwas Besonderes ist. Das freut uns. Oscar Bruch: Die Zahl der Besucher ist zufriedenstellend. Damit haben wir gerechnet. Nun wird wohl die Mund-zu-Mund-Propaganda dafür sorgen, dass es voller wird. Vor allem an den Feiertagen und nach Weihnachten dürfte das Riesenrad ein richtiges Ausflugsziel werden.

Weihnachten ist Fahrbetrieb?

Ariane Bruch: Das haben wir vor. Heiligabend bis 14 Uhr, am 1. und 2. Feiertag ab 14 Uhr.

Warum steht das Rad nicht quer auf dem Burgplatz?

Oscar Bruch: Wir haben uns intensiv mit dem Standort beschäftigt. So ist es frontal von Oberkasseler und Theodor-Heuss-Brücke zu sehen, auch von der Kniebrücke aus ist der Blick darauf gut. Das Riesenrad soll plakativ im Stadtpanorama wirken — und das tut’s.

Die Fahrt kostet für Erwachsene kostet sieben Euro. Ist das nicht zu viel?

Oscar Bruch: Das glaube ich nicht. Marktüblich wäre ein Euro mehr, das haben wir auch so diskutiert. Aber dann haben wir uns für einen günstigeren Einstiegspreis entschieden. International sieht es übrigens noch einmal anders aus. In England zahlen Sie im Londoner Hyde-Park umgerechnet zehn Euro, in Lyon ebenfalls.

Wie viele Menschen arbeiten hier am Burgplatz täglich?

Oscar Bruch: Über den Tag verteilt bis zu zwölf, jeder Tag beginnt mit einer gründlichen Inspektion. Da haben sich Passanten gewundert und fragten, ob etwas nicht in Ordnung sei. Wir machen aber jeden Tag einen Sicherheitscheck, das gehört dazu.

Eben beim Anstehen wehte der Wind ganz schön über den Burgplatz. Da wäre es schön gewesen, an einem Getränke- oder Essensstand etwas Schutz zu haben. Das wäre auch gut für Leute, die Angehörigen bei der Fahrt zuschauen möchten. Warum gibt es in dieser Hinsicht kein Angebot?

Oscar Bruch: Das können wir uns auch gut vorstellen. Wir wollen aber keinesfalls eine Konkurrenz für den Weihnachtsmarkt sein. Wir müssen das alles mit der Stadtspitze besprechen.

Vielleicht ist es dann ja möglich, den schönen Eingang mit den Kassenhäuschen der Altstadt zuzudrehen. Von da kommen schließlich die meisten Passanten.

Oscar Bruch: Das wird alles Thema der Manöverkritik. Ich kann mir gut vorstellen, als saisonales Highlight wieder mit dem Riesenrad zum Burgplatz zu kommen. Dann ist vielleicht auch eine neue Darbietung dabei, etwas mit Licht, das es so noch nicht gegeben hat.

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