Düsseldorf Immobilienmarkt: Die Mieten sinken wieder
Düsseldorf. Nach rasant kletternden Mieten über viele Jahre hinweg entspannt sich der Düsseldorfer Immobilienmarkt zunehmend. Hatte der Ring Deutscher Makler Düsseldorf (RDM) bereits 2014 stagnierende und sogar fallende Preise im Premium-Segment festgestellt, dokumentiert der aktuelle Preisspiegel für Wohnungen mit mittlerer und guter Ausstattung sowie Lage sogar sinkende Mieten (siehe Kasten).
Ein Minus von rund zehn Prozent registrieren die Makler. Keine Veränderungen gibt es in der untersten Kategorie für einfachen Wohnraum.
„Die Märkte sind vor allem im oberen Segment gesättigt“, sagt RDM-Vorsitzender Jörg Schnorrenberger. „Nun wird das Mittelpreissegment eine ähnliche Entwicklung durchmachen.“ Von Grafental über das alte Postgelände am Hauptbahnhof bis zum Glasmacherviertel entstünden einige Großprojekte, die nicht auf die Top-Mieten zielten.
Eine weitere gute Entwicklung sei, dass wieder mehr Wohnungen im Stadtgebiet genehmigt würden. Von 2267 Objekten 2013 stieg die Zahl auf 2911 im vergangenen Jahr. Eine Steigerung von 28,4 Prozent. Schnorrenberger: „Obwohl ich die Stadt in diesem Punkt oft kritisiert habe, jetzt muss ich sagen: klasse.“
Nicht nur die Makler bemerken, dass sich der Markt abgekühlt hat. Der Düsseldorfer Mieterverein stimmt zu. „Wir beobachten auch eine Beruhigung vom mittleren bis zum oberen Segment“, sagt der Vorsitzende Hans-Jochem Witzke auf WZ-Anfrage. Eine gesunde Entwicklung sei das. Er gibt jedoch zu bedenken, dass es nach wie vor an bezahlbarem Wohnraum für mittlere und niedrige Einkommen fehle, da die Mieten immer noch auf hohem Niveau lägen. „Wer bei mittlerer Lage und Ausstattung 8,50 Euro zahlt, liegt inklusive Betriebskosten fast bei elf Euro pro Quadratmeter. Das können sich nicht viele leisten.“
Auf längere Sicht glauben Mieterverein und RDM nicht an weiter fallende Preise. Schnorrenberger: „Die Nachfrage bleibt hoch, es ziehen immer mehr Menschen in die Stadt.“ Prognosen verschiedener Institute gingen von 77 000 Einwohnern mehr im Jahr 2040 aus. Dadurch werde „das wachsende Wohnungsangebot aufgefressen“.