Kultur Freier Eintritt in Düsseldorfs Museen: Die großen Häuser sollen folgen
Düsseldorf · Im Hetjens-, Goethe-, Filmmuseum und anderen städtischen Häusern ist 2019 sonntags der Eintritt frei. Die Politik möchte das Angebot möglichst auch auf K20 oder den Kunstpalast erweitern.
Vom Londoner Weltstadt-Niveau ist das noch weit entfernt, an der Themse ist selbst in den bedeutendsten Museen wie Tate Modern oder British Museum der Eintritt frei. In Düsseldorf geht man jetzt einen ersten Schritt und öffnet eine Reihe städtischer Museen zumindest sonntags kostenlos für die Öffentlichkeit: Das betrifft Film-, Goethe-, Hetjens-, Stadt-, Theater- und Schifffahrt-Museum (im Schloßturm) sowie das Heinrich-Heine-Institut. Und gilt 2019 zunächst einmal für ein Jahr zur Probe (erster Termin ist der 6. Januar).
Das Ganze geht zurück auf eine Initiative des Ampelbündnisses aus SPD, Grünen und FDP in der jüngsten Sitzung des Stadtrates. Liest man die Liste der Museen, die von dem Angebot ausgenommen sind, also K20/ K21, Museum Kunstpalast, NRW-Forum oder Kunsthalle, wird klar, dass hier nicht gerade die kulturellen Flaggschiffe Düsseldorfs einmal in der Woche freien Eintritt gewähren. Deshalb soll es auch bei der ersten Liste nicht bleiben: „Dies ist der Einstieg, wir wollen ein Modell finden, bei dem auch die großen Museen einen eintrittsfreien Tag anbieten“, sagt SPD-Kulturpolitiker Philipp Tacer, „zumindest für die jeweiligen Dauerausstellungen der Häuser müsste das machbar sein.“
Das ist es gewiss. Denn schon jetzt locken einige Kunstmuseen mit Gratis-Angeboten: In der Kunsthalle am Grabbeplatz und im „KIT“ (Kunst im Tunnel) an der Rhienuferpromenade kommt man zum Beispiel an jedem zweiten Sonntag und am letzten Donnerstagabend des Monats kostenlos rein; für die Sammlung des Museums Kunstpalastes (keine Sonderausstellungen) gilt das donnerstags; in den NRW-Kunstsammlungen K20 und K21 ist am ersten Mittwochabend im Monat (18-22 Uhr) der Eintritt frei (KPMG-Kunstabend).
Doch jetzt stehen erst einmal die weniger populären Museen an. Das Kulturdezernat hat errechnet, dass der Einnahmeausfall durch den freien Sonntag bei etwa 30 000 Euro im Jahr liegt. Das zeigt, dass der Andrang im Hetjens- Goethe- oder Filmmuseum sonntags bislang nicht gerade gewaltig ist, die Kosten sind also überschaubar. Ja, die Häuser sparen sogar Verwaltungsaufwand und Personalkosten, wenn sonntags keine Kasse öffnen muss. Das ist für die Politik freilich nur ein Nebeneffekt: „Es geht uns darum, mehr Menschen das Erlebnis Museum zu ermöglichen“, sagt Tacer, „denn für so manchen ist und bleibt der Eintrittspreis eine Hürde, wenn auch bestimmt nicht die einzige.“
Schon länger ermöglicht die „Kulturliste Düsseldorf“ Menschen mit wenig Geld kulturelle Teilhabe – von den Museen übers Schauspielhaus bis zur Tonhalle und Tanzhaus (aber auch Fortuna-Spiele sind im Angebot). Die beteiligten Kulturinstitute oder Anbieter reservieren ein kleines Kontingent an Karten, das die Kulturliste dann an bei ihr gemeldete Gäste kostenlos weitergibt.
In den Museen wiederum soll es nicht beim freien Eintritt bleiben. Vielmehr möchte die Politik, dass es an den Sonntagen auch „kulturpädagogische“ Angebote wie Führungen gibt. Tacer: „Und dann muss gezielt für das neue Angebot geworben werden, etwa in Schulen, sozialen Einrichtungen oder Altenheimen.