Interview: „Flippiger und dynamischer werden“
Boot-Direktor Goetz-Ulf Jungmichel über seine boot-Pläne.
Der durchschnittliche Bootsfahrer ist 56 Jahre alt. Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft der boot?
Goetz-Ulf Jungmichel: Nein. Wir sind keine reine Boots-Ausstellung mehr, sondern versuchen, jüngere Jahrgänge anzusprechen. 2010 haben wir angefangen mit Mitmach-Konzepten in Halle 1 nach dem Motto: Hier erlebst du was, das macht Spaß. In Halle 13 haben wir ein Beachvolleyball-Feld. Zusammen ist das wie ein Tag am See. Auch die Industrie hat jetzt Produkte für Einsteiger im Angebot. Wir sind ein Impulsgeber.
Können Sie sich vorstellen, die Angebote für Jugendliche noch auszubauen?
Jungmichel: Wir hoffen das. Im Surfbereich gibt es 14 Hersteller in Deutschland, zwölf sind jetzt bei uns, acht mehr als noch 2009. Die Industrie hat gemerkt, dass unser Konzept Anklang findet. Man muss sehen, ob wir noch mehr machen können, die Begeisterung bei der Jugend ist jedenfalls geweckt.
Wie wäre es mit einer Senkung der Eintrittspreise für Jugendliche?
Jungmichel: Der Preis allein ist aus meiner Sicht nicht entscheidend, man muss auf die Inhalte sehen: Wie erreicht man noch mehr Jugendliche? Dieses Jahr haben wir das Skimboarden neu dabei für Einsteiger, 2012 nehmen wir uns das Tauchen vor. Mal sehen, was wir da entwickeln können. 25 000 Leute machen jährlich den Tauchschein, meistens im Urlaub. Wir wollen sie dazu bewegen, nach dem Urlaub wieder aktiv zu werden. Wir müssen unkonventionell sein, flippiger, dynamischer.