Ist der Streichelzoo in Gefahr?

Stadt will Etat der Werkstatt für angepasste Arbeit kürzen. Das gefährdet Arbeitsplätze und Angebot im Südpark.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Der Südpark mit dem Streichelzoo, Café und Hofladen ist eines der beliebtesten Naherholungsziele für Düsseldorfer und auch auswärtige Familien. Betrieben wird diese Idylle in der Großstadt von der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA). Rund 200 Menschen mit Behinderungen sind hier beschäftigt. Nun bangt die WfaA um den Erhalt der Arbeitsplätze und des Angebots.

Hintergrund sind die geplanten Sparmaßnahmen der Stadt. Denn bislang zahlte die Stadt der WfaA für die Pflege und Unterhaltung des Südparkgeländes pro Jahr 900 000 Euro. Zum 1. Januar 2018 soll der Honorarvertrag immerhin um ein Drittel gekürzt werden. Seit Juni laufen die Verhandlungen zwischen Gartenamt und der Werkstatt.

In einer Pressemitteilung wendet sich WfaA-Geschäftsführer Thomas Schilder nun gestern besorgt an die Öffentlichkeit: „Eine Kürzung über 300 000 Euro pro Jahr ist für uns und für den Park ein enormer Einschnitt.“

Schilder befürchtet, dass „sicherlich auch Arbeitsplätze, der im Park beschäftigten Menschen mit Behinderung wegfallen“. Und er ergänzt: „Gemüseanbau und Tierhaltung sind durchaus mögliche Bereiche, die dann gegebenenfalls nicht gehalten werden können.“ Auch auf WZ-Anfrage gab es gestern eine Stellungnahme von Oberbürgermeister Thomas Geisel zu der geplanten Einsparung: „Persönlich halte ich nichts davon, der Werkstatt für angepasste Arbeit die Mittel zu kürzen, da sie gerade im Süden der Stadt wertvolle Arbeit für die Inklusion leistet und es sich um ein gutes Angebot für Kinder der südlichen Stadtteile handelt.“

Schon zuvor hatten sich Vertreter der Parteien geäußert. CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt, der zugleich Vorsitzender des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen ist, stellt fest: „Ich halte das für einen Skandal.“ Gutt sieht ein bislang „sehr erfolgreiches Partnerschaftsmodell, das Soziales mit öffentlichen Aufgaben verbindet“, in Gefahr. Das Angebot im Südpark müsse erhalten werden.

Katja Goldberg-Hammon (SPD) erklärt: „Mit der Ampelkoalition wird es keine Schließung des Streichelzoos geben. Wir wissen um dessen Alleinstellungsmerkmal.“ Die Grünen stellen klar: „Der Streichelzoo bleibt!“ Für sie sind jedoch Einsparungen bei der Grünpflege nicht tabu.

So sieht es auch das Gründezernat, das gestern mitteilte, die Pflegekosten für den Park reduzieren zu wollen — ohne Schließung des Streichelzoos.