Jeckes Lädchen eröffnet wieder
Der Inhaber arbeitet demnächst mit der Werkstatt für angepasste Arbeit zusammen.
Martin Wilms war noch vor wenigen Wochen dabei, sein „Jeckes Lädchen“ in der Marktstraße zu schließen. Dort verkaufte er Karnevalskostüme und Souvenirs. Wie berichtet lief der Vertrag für die Räume aus, eine deutliche Erhöhung der Miete stand an, dazu kommt steigende Konkurrenz. „Das war nicht mehr zu stemmen“, sagte er. Für Samstag, 17. März, ab 14.11 Uhr, lädt er nun überraschend zur Wiedereröffnung.
Die Mieterhöhung konnte er abmildern, wie er sagt, vor allem aber hat er ein neues Konzept, zusammen mit der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA). Künftig helfen ihm zwei Mitarbeiter mit Behinderung, die bereits im Café am Südpark und in der Spielewelt in den Düsseldorf Arcaden Erfahrungen gesammelt haben — und Lust auf mehr Selbstständigkeit haben.
Im Lädchen verkaufen sie künftig nicht nur Karnevalsartikel, sondern verstärkt Ware, die ihre Kollegen in der Werkstatt hergestellt haben. Dazu zählen vor allem Souvenirs wie der Rheinturm als Aluminium-Figur, Schlüsselanhänger, Flaschenöffner oder aus Holz geschnitzte Radschläger. Spielzeug und Kindermöbel aus Holz sind ebenso Angebot oder können im Laden bestellt werden. Wilms und Thomas Schilder, Leiter der Einrichtung, planen zudem weitere Produkte, die sie im Herbst präsentieren wollen.
Während die beiden Mitarbeiter bislang kontinuierlich von Fachkräften der Behinderteneinrichtung begleitet wurden, stehen sie jetzt nur mit Wilms oder ab und zu einem weiteren Helfer im Laden. „Das ist ein wichtiger Schritt ins reale Arbeitsleben“, wie Schilder betont. „Wir sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten wie diesen.“
Die neuen Verkäufer machen zunächst ein Schnupperpraktikum, um festzustellen, ob ihnen die neue Herausforderung liegt, und besuchen eine Fortbildung. Feste Ansprechpartner aus der Behinderten-Einrichtung schauen später regelmäßig nach dem Rechten. Zudem übernimmt die Werkstatt rund ein Drittel der entstehenden Kosten.
Sowohl Wilms als auch Schilder können sich vorstellen, das Konzept auszuweiten. „Der Bedarf und die Möglichkeiten sind da.“