Jetzt wird auch St. Josef in der Nacht angestrahlt
Die Stadt muss sparen. Das Programm zur Illumination von Denkmälern in der Stadt wird nur langsam verwirklicht.
Düsseldorf. Die Kirche St. Josef am Rather Kirchplatz 12 wird zum Pfarrfest am 9. Juli erstmals angestrahlt. Der kapitale Bau an der Oberrather Straße ist durch Umwelteinflüsse dunkel geworden, die Beleuchtung soll seine Formen wieder sichtbar machen.
Eine Entscheidung, auf die St. Josef lange hat warten müssen, und auch andere Kirchen müssen sich gedulden. „Wir dürfen nicht mehr so viel Geld ausgeben. Wir lassen das Illuminations-Programm nicht ganz fallen, aber wir verwirklichen es langsamer“, sagt Ruth Orzessek-Kruppa, Vize-Chefin des Planungsamtes im WZ-Gespräch. So eine Beleuchtung koste in der Grundausstattung mindestens 30 000 bis 50 000 Euro.
Allerdings wird nicht jede Kirche angestrahlt. Sie muss als „anspruchsvolles Baudenkmal“ eingestuft werden, so Orzessek-Kruppa. In der Regel sind derlei Gotteshäuser Landmarken, beispielsweise die Johanneskirche, Marienkirche Oststraße, St. Dionysius in Volmerswerth und St. Benediktus in Heerdt.
Bevor eine neue Kirche wie jetzt der so genannte „Dom von Rath“ für mehr Licht auserkoren wird, muss jedes Detail berücksichtigt werden. Bei der Benediktuskirche in Heerdt etwa wurden Turmfalken entdeckt, deren Lebensraum streng geschützt ist. Also überarbeitete man das gesamte Licht-Programm.
Generell müssen die Richtlinien und Gestaltungssatzungen der Denkmalbehörde eingehalten werden. So ist das Anbohren der Originalsubstanz für Lichtleitungen strengstens verboten. Auch darf das neue Nachtbild einer Kirche nicht stark von ihrem Bild am Tage abweichen. Auch gilt die Vorschrift, dass kein Scheinwerfer die Scheibe eines Nachbar-Wohnhauses treffen darf.
An der Oberrather Straße beschränkt man sich daher auf die Zweiturmfassade und die Vorhalle der Kirche. Für den unteren Bereich werden Bodenscheinwerfer eingelassen, für die Türme und Rosetten Scheinwerfer an den Straßenlaternen montiert. Die Idee, den Turm im Innern durch Deckenleuchten zu erhellen, wurde wegen der Brandgefahr fallen gelassen.
Häufiger wird auch der Wunsch geäußert, dass das linke Rheinufer mit den Jugendstilhäusern nachts zu beleuchten. Orzessek-Kruppa lehnt dies ab: „Das wäre noch schöner, auf städtische Kosten Privathäuser zu illuminieren. Schon die Kirchen bilden eine Ausnahme.“
Generell müssten zu den städtischen Geldern Spenden von Dritten hinzukommen. In Heerdt sammelte der Bürgerverein, in Rath zahlte die Bezirksvertretung 6 (Rath, Unterrath, Mörsenbroich).