Jugendclub West-End hat volles Haus

Provisorium im Freizeitpark Heerdt ist seit zwei Wochen im Betrieb. Es zieht viele Besucher an.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Toben draußen und drinnen, spielen, grillen, Stockbrot backen — geht man nach dem immensen Zuspruch durch Kinder und Jugendliche, dann ist das Spielhaus im Freizeitpark Heerdt ein voller Erfolg. Das zelt-artige Gebäude an der Heerdter Landstraße beherbergt seit zwei Wochen vorübergehend die städtische Jugendfreizeiteinrichtung West-End, bis deren neues Haus gebaut ist. Die WZ schaute nach, wie sich das Provisorium für Kinder von sechs bis 14 Jahren entwickelt.

Der erste Eindruck sei auch für sie sehr gut, bestätigt Mutter Monika Klonowska (29). Ihre Tochter Leonie (9) sei nach ersten Erfahrungen in der Ferienbetreuung und auf Einladung einer Freundin zur Kindergruppe gestoßen. „Nur zu Hause rumsitzen wäre nicht gut. Am besten finde ich, dass die Kinder von der Schule abgeholt und hier hin gebracht werden.“

„Es ist immer jemand da, der sich mit den Kindern zusammensetzt und auch mal schlichtet, wenn Streit entsteht“, fügt Tatjana Wasser (32) hinzu. Der neue Raum sei schön und geräumig, die Ausstattung sieht gut aus, lobt Hanife Bektas (49). Ihre beiden Kinder (zwölf und acht Jahre alt) besuchten das WestEnd schon an dessen alten Standort, einem aufgegebenen Übergangsheim an der Malmedyer Straße.

„Seit wir hier sind habe ich schon eine Menge neue Kinder und Erwachsene kennen gelernt“, sagt die Leiterin der Einrichtung, Sozialpädagogin Barbara Kehry. Es sei ein schönes Haus mit viel Atmosphäre. Allerdings sei der Nachteil klar zu spüren: Es gibt nur einen Raum für alle; es wird schnell voll und laut.

Tatsächlich bringen schon 50 Kinder mühelos die Scheiben zum Wackeln. An der Malmedyer Straße gab es mehr Fläche und mehr Rückzugsräume. Kehry: „Die Kinder sagen uns, dass sie es hier schön finden. Aber sie sagen auch, was ihnen fehlt.“ Bei den Kleinen ist das vor allem der Kuschelraum, die Größeren hätten gern mehr Platz für Spielkonsolen und Computer.

Das Provisorium ist Arbeitsraum für zwei hauptamtliche Mitarbeiter des Jugendamts, drei Honorarkräfte und zwei Praktikanten, das Angebot ist ambitioniert. In Kooperation mit dem Internationalen Treff an der Schießstraße und dem Rondell an der Lewittstraße gibt es sogar einmal pro Woche Programm für ältere Jugendliche, erläutert der Leiter der städtischen Jugendeinrichtungen im Linksrheinischen, Willi Becker: „Wir machen auch geschlechtsspezifische Angebote.“ Auch das verträgt sich offenbar nur eingeschränkt mit der derzeitigen Einraum-Lösung.

Laut Jugendamt wird im kommenden Jahr ein zusätzlicher 200-Quadratmeter-Container aufgestellt. Allerdings wird die Mezzanine im Spielhaus wohl vorerst nur Lagerraum bleiben. Wegen Vorgaben des Arbeitsschutzes kann dieser schon vorhandene Platz nicht geöffnet werden.