Junge Oper: Malte Arkona sitzt an der Opernpforte

Der neue „Opernbaukasten“ der Jungen Oper am Rhein zeigt, wie man Kinder für das klassische Fach begeistern kann. Da kann ein Kika-Moderator helfen.

Foto: Hans Jörg Michel

Düsseldorf. Es muss ganz famos sein, am Bühneneingang eines Opernhauses Mäuschen spielen zu können. Das bunte Treiben an der Theaterpforte, zu der alle, die mit dem Operngeschehen hinter der Bühne zu tun haben, ihr Teilchen beitragen, diente diesmal als Inspiration für den neuesten Opernbaukasten. Das Format der Jungen Oper am Rhein möchte jungen Menschen - empfohlen ab sechs Jahren - die zauberhafte Welt des Musiktheaters näherbringen. Sie mit viel Spaß, Witz und einer amüsanten Geschichte für Oper begeistern. Hierbei spielt, nun schon zum dritten Mal, Kika-Moderator Malte Arkona, der zugleich Pate der Jungen Oper am Rhein ist, eine zentrale Rolle. Gleichsam aus seiner Perspektive öffnet sich bei der etwa 70-minütigen Vorstellung jeweils eine andere neue Opernwelt.

Und diesmal spielt die Geschichte eben an der Opernpforte. Doch der Pförtner ist nirgends zu sehen und Malte stolpert unversehens in die gar nicht so einfache Rolle, das Gewusel an dem Bühneneingang zu meistern. Und davon gibt es reichlich. Philipp Westerbarkei hat ein mit viel Ironie gewürztes Schaulaufen der unterschiedlichsten Charaktere inszeniert. Ob nun der ständig mit seinem Drahtlostelefon-Knochen hantierende Operndirektor, ob Hausmeister und Putzkraft, übrigens tänzerisch veranlagt, diverse Operndiven, sogar ein Gaststar aus Italien, ob der herrlich überzeichnete Kostümbildner oder auch ein Fan, der sehnsüchtig auf seine von ihm verehrte Sängerin wartet, Verwicklungen, kleine und große Geschichten gibt es viele. Mitten im Trubel Malte Arkona, der zunächst das Ganze neugierig beäugt und schließlich handfest in das Geschehen hineingezogen wird.

Doch was wäre diese so skurrile Opernwelt ohne Musik? Um das temporeiche Geschehen vor der liebevoll gestalteten Kulisse der Opernpforte richtig in Gang zu bringen, wählte man Musik von Rossini. Ausschnitte aus „La Cenerentola“, dem Barbier oder „Guillaume Tell“ bilden den spritzigen Nährboden für die Geschichten. Sogar das zum Kult avancierte Katzenduett spielt eine besondere Rolle. Und Rossinis Musik — mehr Oper geht nicht — fungiert ganz vortrefflich als Katalysator für die komisch-schrägen Szenen, mal an Slapstick erinnernd, mal Züge von der Commedia dell' arte tragend. Es wird sich verliebt, es wird gestritten und gelacht, hin und wieder wird es auch leise und sensibel lyrisch.

(Vor der Opernpforte herrscht geschäftiges Treibe. Foto: Hans Jörg Michel)

Dabei gelingt es jedoch auch, einiges Wissenswertes über die Abläufe an einem Opernhaus spielerisch zu transportieren. Arkona, der übrigens mit 18 Jahren in der Requisite am Staatstheater am Gärtnerplatz gejobbt hat, sprüht vor Begeisterung fürs Musiktheater und diese kann er überzeugend an die Kinder weitergeben.

Am Sonntag, 10. Juni, um 11 Uhr heißt es dann „Oper entdecken mit Malte Arkona“. Karten kosten 14 Euro und es gibt noch ausreichend Plätze, auch für Kurzentschlossene.