Düsseldorf Jungfernfahrt: Signale der Wehrhahnlinie stehen auf Grün
Der Startschuss ist gefallen: Seit Samstag schlängelt sich Düsseldorfs neue U-Bahn durchs Erdreich unter der Stadt.
Düsseldorf. Schon um 11.30 Uhr bildeten sich Schlangen vor dem Eingang zum neuen U-Bahnhof unter der Heinrich-Heine-Allee. Und auch unter Tage war es schnell rappelvoll: Kamerateams und Fotografen drängten sich dicht an dicht, dahinter tummelten sich hunderte Düsseldorfer, um einen ersten Blick auf die neue U-Bahn zu werfen. Die stand schon zur Jungfernfahrt bereit und es sollte nicht mehr lange dauern, bis die Signale im Tunnel auf Grün umgestellt wurden.
Um 12 Uhr dann wurde es still, als Oberbürgermeister Thomas Geisel ans Rednerpult trat. „Die vergangenen Jahre waren ein enormer Kraftakt, aber wir haben ihn geschafft. Daran sieht man, dass Düsseldorf eben doch Großprojekte stemmen kann“, sagte er. Wie eine Schlange könnten sich die U-Bahnen nun durchs Erdreich schlängeln. Und mit ihnen würde der Nahverkehr in Düsseldorf deutlich attraktiver.
Die Wehrhahnlinie befreie die Innenstadt endlich vom Stau, sagte anschließend Enak Ferlemann (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Womit vielleicht kaum einer gerechnet hatte: Ferlemann sicherte Geisel auch für zukünftige Großprojekte finanzielle Unterstützung vom Bund zu. „Wir stehen zum U-Bahnbau in Düsseldorf und unterstützen auch weitere Investitionen in eine moderne Infrastruktur gerne“, sagte er weiter.
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) erstaunten diese Worte etwas. „Aber ich bin frohen Mutes, denn ein solches Zugeständnis vor so vielen Zeugen kann man schließlich nicht mehr zurücknehmen.“ Die U-Bahn sei gewissermaßen die Luxusvariante des ÖPNVs und wesentlich kostspieliger in der Unterhaltung als Straßenbahnen oder Busse. Doch gerade in Düsseldorf lohne sich die Investition — denn manche Verkehrsprobleme ließen sich eben nur unterirdisch lösen. Und immerhin rechnen Stadt und Rheinbahn mit etwa 50 000 Fahrgästen pro Tag in den neuen Zügen. Am Ende der Feier dann setzte sich der erste silberne Zug gen Kirchplatz in Bewegung. Und die Wehrhahnlinie nahm mit anfänglichen elektrischen Störungen ihren Betrieb auf.