Bürgerversammlung Kalkumer Schloss: Investor muss noch viel Überzeugungsarbeit leisten

Düsseldorf · Die geplante Bebauung rund um das Denkmal gefällt vielen Bürgern nicht. Sie befürchten auch deutlich mehr Verkehr.

 Rund 150 Bürger wollten sich im Landhaus Freemann über die Pläne für das Kalkumer Schloss informieren.

Rund 150 Bürger wollten sich im Landhaus Freemann über die Pläne für das Kalkumer Schloss informieren.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Dass der Investor eines großen Bauprojektes sich persönlich den Fragen der Bürger stellt, kommt nicht oft vor. Nun handelt es ich beim Schloss Kalkum auch nicht um irgendein Gebäude und schon im Vorfeld kochten die Emotionen hoch. Peter Thunnissen wagte sich trotzdem in die Höhle des Löwen. Um die mehr als 150 Bürger, die auf Einladung der CDU Wittlaer-Kalkum ins Landhaus Freemann  kamen, für seine Idee einer Musikakademie im Schloss zu begeistern, muss er allerdings noch eine Menge Überzeugungsarbeit leisten. 

Rund 20 Millionen Euro wird die Sanierung des maroden Schlosses kosten. Hinzu kommen rund 200 000 Euro jährliche Betriebskosten nur für das Baudenkmal. Die sollen, so Thunnissen, durch eine Musikakademie und Studentenzimmer im Schloss finanziert werden. Dafür gibt es schon eine ganze Reihe Interessenten, darunter auch renommierte Institute.

Die Grundsanierung des Schlosses wiederum soll durch die Bebauung von Nachbargrundstücken finanziert werden, die im Moment noch landwirtschaftlich genutzt werden. Dagegen protestieren Anwohner seit Wochen im Internet und auch auf der Versammlung kamen viele kritische Stimmen. Außerdem befürchten Anwohner, dass Studenten der Musikakademie den Stadtteil mit ihren Autos zuparken könnten.

Viele Fragen konnte Peter Thunnissen noch nicht beantworten, weil die Ideen für das Projekt erst am 2. Juli bei einem Workshop entwickelt werden. Beteiligt daran ist dann auch die Bürgerinitiative für den Erhalt des Schloss Kalkum. Dabei soll unter anderem geklärt werden, ob der Bau einer Tiefgarage möglich ist. Bis zum Ende des Jahres soll zusammen mit dem Architekten David Chipperfield ein Nutzungskonzept vorgelegt werden. Noch bis ein Jahr nach dem Kauf kann Thunnissen das Schloss zurückgeben.